Kinder bewegen sich zu wenig. Durch die veränderten Lebensbedingungen bleiben ihnen wenig räumliche Möglichkeiten, sich altersgerecht zu entwickeln. Mit diesem Umstand wollte sich das Team des Kindergartens St. Martin mit Krippe und Hort nicht zufriedengeben und bildete sich an insgesamt elf Tagen zum Thema "Psychomotorik" fort. Seitdem gehören die entsprechenden Übungen fest zu den Angeboten.
In zwei Elternabenden wurde der Kreis nun weiter gezogen: insgesamt knapp 50 Personen wurden durch die Erzieherinnen in das Konzept der Psychomotorik eingeführt. Dabei lagen die Schwerpunkte einerseits auf der Vermittlung der theoretischen Grundlagen und andererseits wurden mit den Eltern zahlreiche praktische Einheiten durchgeführt. Die Erwachsenen schlüpften in die Rolle ihrer Kinder und tobten ausgelassen im Turnraum und auf dem Gang herum.
Die Folgen mangelnder Bewegung treten schon im Kindesalter immer mehr zutage, was zu erheblichen Einschränkungen in der Grob- und Feinmotorik führen kann. Dieser Bewegungsmangel kann auch verstärkt Verhaltensauffälligkeiten und Wahrnehmungsstörungen hervorrufen. Es geht nun aber nicht darum, "kopflos" drauflos zu rennen, zu springen oder zu purzeln. Die Psychomotorik ermöglicht es, durch ein vielschichtiges, ganzheitliches Bewegungsangebot die positive Entwicklung der Kinder zu unterstützen. Die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie entwicklungspsychologische Grundlagen der Bewegung.
Im Laufe des Abend erfuhren die Eltern, wie sie die Entwicklungsprozesse aktiv begleiten und die Kinder zu mehr Bewegung motivieren können. Die Angebote sind praxiserprobt und können leicht im familiären Alltag umgesetzt werden. "Spielen Sie öfter mit Ihren Kindern und Sie werden sehen, wie positiv sich das in vielen Bereich auswirkt", gab Kindergartenleiterin Gabi Schönberger den Eltern mit nach Hause mit auf dem Weg.
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