Pfreimd
18.08.2019 - 15:10 Uhr

Sakrale Werke im Kirchenraum

Genannt wird er der "tschechische Vivaldi", hierzulande ist Joachim Joseph Ignaz Brentner allerdings nahezu unbekannt. Das wollen tschechische und deutsche Musikanten ändern.

Einen Einblick in das Schaffen des tschechischen Komponisten Joachim Joseph Ignaz Brentner gaben die Musiker bei ihrem Konzert in der Kirche Mariä Himmelfahrt. Bild: tie
Einen Einblick in das Schaffen des tschechischen Komponisten Joachim Joseph Ignaz Brentner gaben die Musiker bei ihrem Konzert in der Kirche Mariä Himmelfahrt.

Die Kirche Mariä Himmelfahrt war mit erwartungsvollem Publikum gefüllt, als tschechische und deutsche Musikanten sich als Orchester und Sangesgemeinschaft im Altarraum formierten. Alle Zuhörer waren gespannt auf die bevorstehenden musikalischen Entdeckungen, denn Joachim Joseph Ignaz Brentner - der "tschechische Vivaldi", wie er in seinem Heimatland auch genannt wird - ist in Deutschland fast unbekannt. Umso verdienstvoller, dass junge Musiker im Zuge einer tschechisch-bayerischen Kooperation einige seiner Kompositionen erarbeitet haben und nun mit großem Engagement im wunderschönen Kirchenraum vortrugen.

Geboren wurde der Komponist am 3. November 1689 in Dobrany bei Pilsen, gestorben ist er im gleichen Ort am 28. Juni 1742. Er widmete sich hauptsächlich geistlicher Musik, dementsprechend war auch die Programmfolge in der Pfreimder Kirche von sakralen Werken geprägt. Zu Beginn erklang "Cantemus Domino" (Lasst uns den Herrn besingen) als Einstieg in die inhaltliche Abfolge des Programms. Sofort beeindruckte das vielseitige musikalische Gestalten durch die klare Stimme der Solistin Magdalena Heboussova und die engagierte Begleitung des Orchesters. Jakub Kydlicek dirigierte dieses Werk und alle folgenden Musikstücke mit größtem Einsatz und stetiger Klarheit.

So intensiv ertönte auch das nächste Stück: "In te confido" (Dir vertraue ich). Die Arie "Domine, non sum dignus" (Herr, ich bin nicht würdig) sang der Tenor Marek Zihla mit bittender Stimme. Kristyna Melicharova gestaltete "Vos caelitum favores" (Euere himmlischen Wonnen) eindringlich als Sehnsucht nach dem Überirdischen. Ebenso wirkungsvoll traf die Sopranistin Zuzana Zaimlova die Aussage "Quam suavis amor" (Wie süß ist Liebe). Klara Kasparova sang mit kräftiger Stimme "O beata" (Oh Glückliche) und wies damit optimistisch auf die Fähigkeit Marias hin, der "Welt neue Freude" zu geben. Wenn diese Freude nicht gleich verstanden wird, dann entschuldigte das Anna Petrtylova mit "Plaude exulta cor meum" (Entschuldige, mein Herz), was sie mit spürbarer Freude sang.

Dem Menschen göttliches Licht zuteil werden zu lassen, besang Rostislav Florian in "Himmelssonne" eindringlich. Die Bedeutung von Jesus wurde geklärt in "Gloria et honore" (Mit Ruhm und Ehre), einem freudigen Hinweis von Adam Born. Es folgte "Parce mihi, Domine" (Erbarme dich meiner, o Herr), eindringlich sehnsuchtsvoll gesungen von Jana Burdova. Die nächste Arie "Oderit me totus mundus" (Mag die ganze Welt mich hassen) verkündet die Hilfe Gottes. Entsprechend hoffnungsvoll sang Ewa Zyta Pankowska diese Verheißung. Das nächste Lied "O, Deus, ego amo te" (Oh Gott, ich liebe dich) pries in herrlicher Stimmlage von Monica Machovicova diese schöne Vorstellung.

Entsprechend lebhaft sang Marie Vojackova "Veni Jesu" (Komm Jesus), das die vorige Idee vertiefte. So wurde nun festgestellt: "Hoste devicto" (Der Feind ist besiegt), was Marie Rosova mit vielen Koloraturen bejubelte. Gleichzeitig passte die Aufforderung "Jubilate Deo" (Bejubelt Gott) als abschließendes Musikstück, an dem alle beteiligt waren, zum Ergebnis des Abends. Der riesige Beifall zeigte, dass die Entdeckung des musikalischen Könnens von Johann Joseph Ignaz Brentner hervorragend angekommen ist.

 
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