Auf 122 Seiten haben in der diesjährigen Jahresschrift des „Stadtturm“ fünf Autoren acht Beiträge verfasst. In der Jahreshauptversammlung wurde die Jahresschrift präsentiert. Über den alten christlichen Brauch des „Ratschens“, welcher jährlich auch noch in Pfreimd von den Ministranten praktiziert wird, berichtet Paul Lippert. Historische Hintergründe, Veränderungen, Persönliches, ja sogar die Herstellung dieser akustischen Geräte werden darin angeführt.
Josef Eimer aus Wernberg schreibt über eine Wallfahrt zum Maria-Hilf-Berg nach Amberg im Jahr 1901. Mehr als 6000 Wallfahrer und 200 Oberpfälzer Krieger- und Veteranenvereine darunter 172 Vereine mit ihren Fahnen waren seinerzeit anwesend. Unter den beteiligten Vereinen war mit 34 Personen auch der 1878 gegründete Pfreimder Verein mit seiner 1882 geweihten Fahne.
Hans Paulus führt in das 19. Jahrhundert und widmet sich der Person des Dr. Franz Brunner-Bey. Als außereheliches Kind wurde Franz Ignaz Brunner am 8. März 1808 in Pfreimd geboren. Im Mai 1830 errang er mit seiner Dissertation zur Übertragbarkeit von Krankheiten die Doktorwürde. Sein Weg führte ihn nach Paris, Griechenland, Palästina, Indien und letztlich Ägypten. Nach weiteren Stationen kehrte er schließlich wieder nach Kairo zurück. Inzwischen Professor, bestellte ihn der spätere Vizekönig Abbas Pascha zu seinem Leibarzt. Nach der Thronbesteigung des Herrschers erhielt Franz Brunner von diesem den Rang und Titel eines Bey. Ausgezeichnet mit hohen Ehren verstarb Franz-Brunner-Bey 1872 in Pisa.
In einem kurzen Beitrag widmet sich Josef Eimer den beiden Freiherrn Franz Ferdinand und Franz Marquard von Lichtenstern. Der Name Lichtenstern ist vielleicht noch bekannt vom gleichnamigen Bier und der Brauerei in Nabburg, jedem ist sicherlich Neusath ein Begriff, wo nach wie vor die Lichtenstern ihr Schloss bewohnen. Bereits in den Jahresschriften 2020, 2021 und 2023 hat sich Dr. Alois Epple aus Türkheim mit den Werken des Prager Malers Ignaz Raab in der Oberpfalz beschäftigt. Ein weit über 100 großformatige Gemälde umfassender Bilderzyklus des 1715 geborenen böhmischen Malers Raab wurde ab 1758 für das Clementinum in Prag geschaffen.
Seit mehr als 10 Jahren werden jährlich in Iffelsdorf an der Straße nach Untersteinbach archäologische Grabungen von den Universitäten Bamberg und Wien durchgeführt. Der Bamberger Grabungsleiter Professor Hans Losert verfasste für die Jahresschrift einen Artikel zu den Grabungen. Sein Beitrag über die Äxte aus drei Gräbern der frühmittelalterlichen Nekropole von Iffelsdorf ist der Erinnerung an den verstorbenen Kreisheimatpfleger Ernst Thomann gewidmet. Die Jahresschrift kann zum Preis von 12,50 Euro im Museum, bei Druck und Papier Eisenreich sowie im Buchcafé erworben werden.
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