Ihr Programm „Hart aber Herzlich“ ‒ in Anlehnung an die gleichnamige US-Fernsehserie ‒ beginnen die Raith-Schwestern Tanja und Susi mit kräftigen Jodlern. Sie laufen nahtlos in ihren Song „Ausschlaffa“. „Ausschlafen - ja das ist immer ein Thema, besonders wenn man alt wird“, meint Frontfrau Tanja mit keckem Blick in Richtung Blaimer. Sie verpasst mit fortwährend knackig-derben als auch witzig, liebevollen Neckereien ihrem Ehemann Andreas Blaimer verbale Seitenhiebe. „Des Gewinsel im Alter und die damit einhergehende Sturschädelei“ sei schon beachtlich, gibt sie interessante Einblicke in ihr stürmisch-impulsives und langjähriges Eheleben mit dem Blaimer.
Das bekannte oberpfälzische Trio hat noch zwei ebenso hochkarätige „Granaten“ mit im Gepäck. Schlagzeuger Max und Bassist Philipp, die beide Bachelor ihres Fachs sind, komplettieren die Gruppe. Fünf Vollblutmusiker also, jeder mit individuellen Eigenheiten – einfach besonders. Zu den Gesangsdarbietungen der Schwestern gibt „da Blaimer“, alias Andreas Blaimer, während des Abends komödiantische Einlagen und eigene spaßige und erfrischende Songs wie den „Männer-Mutmachsong“ ‒ den auch er mit nicht gerade zimperlichen Aussagen gegenüber seiner Frau geschickt verpackt ‒ zum Besten. Bunte Texte über die „vollsanierte Frauenwelt“ finden Anklang und sorgen für viele Lacher. Die augenzwinkernde Aussage an die Männer, sich bei der Frauenwelt nicht auf schnöde Äußerlichkeiten zu beschränken und sich lieber auf die inneren Werte zu besinnen, kommt genauso gut an. Das Publikum ist auf Blaimers seiner Seite und klatscht vergnügt im Takt. Mit dem Lied „Zeitlang“ kommt da Blaimer richtig in Fahrt. Gitarrenriffs und Funkiesounds laden zum Grooven ein.
Musikalisch auf höchstem Niveau überzeugen die fünf Musiker. Instrumental als auch gesanglich wird ein echter Hochgenuss geboten. Mit Hits wie dem gefühlvollen „Bladl im Wind“, dem karibisch angehauchten „I mogs bunt“ und dem frischen „I wor no net amoi im Weiher heier“ zeigen sich das große künstlerische Repertoire und die verschiedenen musikalischen Facetten der Musiker abermals. Damit nicht genug: Mit dem Liebeslied „Du und i“ und dem Klassiker „ Zu zwoat sama a Weltmacht“ folgen weitere musikalische Leckerbissen. Gefühlvoll und "a cappella" singen die Schwestern „Wisst´s wou mei Hoamat is“ als Zugabe für das begeisterte Publikum. Die Kombination aus kessen Neckereien und kraftvoller, glockenklarer Stimmgewalt sind genau das, was die Zuhörer haben wollen: Individualität.
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