Pfreimd
11.12.2018 - 10:33 Uhr

Verein mit Höhen und Tiefen

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zu 90-jährigen Gründungsjubiläums des Geflügelzuchtvereins Pfreimd und Umgebung e.V. 1928 steht der Züchterabend. Eine lange Reihe von Mitgliedern wird mit Urkunden ausgezeichnet.

Der Geflügelzuchtverein zählt in seinen Reihen 14 Mitglieder, die seit 50 Jahren und mehr dem Verein die Treue halten. Dazu gratulierten Landratstellvertreter Arnold Kimmerl (Dritter von links), Schirmherr, Bürgermeister Richard Tischler (Vierter von rechts) und Vorsitzender Johann Kiener (rechts). Bild: bnr
Der Geflügelzuchtverein zählt in seinen Reihen 14 Mitglieder, die seit 50 Jahren und mehr dem Verein die Treue halten. Dazu gratulierten Landratstellvertreter Arnold Kimmerl (Dritter von links), Schirmherr, Bürgermeister Richard Tischler (Vierter von rechts) und Vorsitzender Johann Kiener (rechts).

Der Geflügelzuchtverein gehört zu den Vorzeigevereinen der Stadt Pfreimd. Viele Meistertitel auf regionaler und internationaler Ebene machten den Namen des Vereins und der Stadt europaweit bekannt. An zwei Tagen konnte sich die Bevölkerung während der 10. Pfreimdtalschau in der Landgraf-Ulrich-Halle von den sehenswerten Erfolgen der züchterischen Bemühungen überzeugen. Das Gründungsjubiläum stand unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Richard Tischler. Den eigentlichen Festakt bildete der Züchterabend im Gasthaus „Wilder Mann“, zu dem Vorsitzender Johann Kiener eine lange Reihe von Ehrengästen begrüßen konnte.

Bereits zur Eröffnung der Pfreimdtalschau blickte der Vorsitzende in die Vereinsbücher und zeigte die wechselvolle Geschichte der Züchter auf. Zur Gründung im Jahre 1928 trugen sich 30 Mitglieder ins Vereinsregister ein. Doch schon zwei Jahre später verringerte sich deren Zahl auf 15 Mitglieder. Der Jahresbeitrag von 1,30 Mark war für viele Mitglieder zur damaligen Zeit zu happig. Eine Reduzierung des Betrages auf 50 Pfennige deckte nicht mehr die Unkosten und der Verein löste sich 1931 auf. Aber schon 1937 fand sich wieder eine Mannschaft und mit Hans Pirtsch als ersten Vorsitzenden wurde ein Neuanfang gestartet. Einen neuen Rückschlag erlebte der Verein zum Kriegsende. Dazu vermerkt das Protokollbuch (Orginaltext): „Im April kam der Ami zu uns. Was wir an Tierbeständen da hatten ging alles Kopf ab, Russen und Polen fingen die Hühner, Bruteier gab es keine. Mitgliedsbeiträge wurden nicht erhoben, da alles drunter und drüber ging.“ Es brauchte fünf Jahre bis sich der Verein von diesem Fiasko erholt hatte.

Aber 1950 fand die erste Ausstellung mit 220 Tieren statt. Auch dazu vermerkte der Schriftführer: „Es ging sehr lustig zu und dauerte bis 2 Uhr früh.“ Von da an ging es mit dem Verein stetig bergauf. Heute stellen die Geflügelzüchter bayerische, deutsche und auch Europameister.

„Leider holt uns die Zeit wieder ein“,musste der Vorstand feststellen. „Die Züchter werden weniger, die Jugend zeigt geringes Interesse und die Vorschriften machen einem das Leben schwer“, so der Vorstand. Unter diesem Umständen war es für Johann Kiener eine besondere Freude, dass sich zum Züchterabend Mitglieder eingefunden hatten, die bereits 50 Jahre und noch länger dem Verein die Treue halten. Diese Mitglieder zeichnete der Verein mit einer Ehrenurkunde aus.

Gehrte Mitglieder:

Ausgezeichnet wurden Max Schönberger (59 Jahre), Josef Demleitner (58 Jahre), Andreas Prem (57 Jahre), Alois Biehler (57 Jahre), Hans Most (57 Jahre), Hans Zeitler aus Penting (56 Jahre), Hans Zeitler aus Pfreimd (55 Jahre), Georg Holzgartner (55 Jahre), Ernst Paa (52 Jahre), Ernst Wetengel (52 Jahre), Alfons Braun (51 Jahre), Josef Lippert (50 Jahre), Anna Biehler (50 Jahre), Hans Zwack (50 Jahre).

 
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