Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen auch in Stein bei Pfreimd. Dies musste Vorsitzender Arnold Kimmerl bei der Jahreshauptversammlung der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Pfreimd, berichten.
Es gab aber auch gute Nachrichten: So waren im März/April die Amphibienschutzmaßnahmen an der Weiherner Straße und an der Straße nach Bierlhof erfolgreich. Zahlreiche Kröten, Frösche und Lurche konnten vor dem Überfahren gerettet werden. Leider sind die Fangzahlen wie schon seit vielen Jahren rückläufig.
Im Mai beteiligte sich Kimmerl an der Wasserwoche im Freilandmuseum Neusath und vermittelte zahlreichen Schulkindern das Warum und Wie der Amphibienschutzmaßnahmen. 18 Helfer waren mit dem BN-Flohmarkt beim Pfreimder Bürgerfest am 14. Juli beschäftigt. Dank der vielen Flohmarktwarenspenden konnte das finanzielle Poster der Pfreimder Ortsgruppe aufgebessert werden. In diesem Sommer wurde das Zaunbauprojekt rund um den vereinseigenen Hang verwirklicht und damit die Beweidung mit den ausbruchsfreudigen Ziegen erleichtert.
Goißnfest ein Höhepunkt
Eine strahlende Altweiber-Oktobersonne begleitete den Goißnumzug beim Goißnfest am zweiten Oktobersonntag und danach das Festgeschehen. Der Platz am Fuß der "Stoininger" Steilhänge ließ Gemütlichkeit aufkommen. Dafür sorgten auch Rudi Lottner mit Gesang und Akkordeonklängen, sowie die BN-Frauen mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet.
29 Helfer waren mit dem Fest beschäftigt. Natürlich war das Wasserproblem ein Thema bei den Aussichten für das kommende Jahr. Es wurden verschiedene Möglichkeiten der Wasserversorgung für die Ziegen durchgespielt. Als nächstes soll versucht werden, durch einen Wünschelrutengänger einen geeigneten Platz für einen Brunnen beim BN-Ziegenstall zu finden.
Kreisgruppenvorsitzender Klaus Pöhler berichtete von Problemen im Naturschutzbereich aus dem Landkreissüden. So sei im Feuchtgebiet Eselsweiher bei Teublitz die Realisierung einer Umgehungsstraße geplant, trotz eines aufwendigen und teuren Bodenaustauschs. Die Fehler seien schon in der Vergangenheit passiert, als Wohngebiete und Einkaufsmöglichkeiten nicht miteinander verknüpft wurden.
Habitat für Zigenmelker
Dass das sehr artenreiche Gebiet mit dem Straßenprojekt der Zerstörung anheimfalle, interessiere die Landkreispolitik wenig, die sich sonst in Sonntagsreden meist sehr artenschutzbewusst gäbe. Die Flächen rund um den Au- und Lindensee im Charlottenhofer Weihergebiet würden sich im Sinne des Artenschutzes gut entwickeln. Ziegenmelker und Bekassine hätten dort ein Habitat gefunden. Das bedeute aber auch, dass dort die Natur vor Zugriffen durch Tourismus und Landwirtschaft geschützt werden müsse.
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung zeigte Arnold Kimmerl Bilder vom Goißnfest. Luk Rauch berichtete per Bildmaterial von Euterentzündungen bei Ziegenmüttern und daraus folgend von der Aufzucht ihres Nachwuchses mit der Flasche.
In den zehn Jahren seiner Betreuung der Biotopziegen hat Luk Rauch mehr als 8000 Arbeitsstunden geleistet. Die dafür notwendigen Kilometer sei er überwiegend mit seinem Elektromobil gefahren, das er an der hauseigenen Photovoltaikanlage aufladen kann.
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