Nur wenige Kindergärten tragen den Titel "Naturpark-Kindergarten". Bei einem Elternabend informierten Expertinnen über das Konzept, das die Kinder stärker an die Natur heranführen soll.
Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlugen die Verantwortlichen des Pfreimder Kindergartens St. Martin mit Krippe und Hort und brachten an einem Elternabend die Wahl des Elternbeirats und einen Vortrag zur "Naturpark-Kita" unter. In einem voll besetzten Turnraum konnte Gabi Schönberger, die Leiterin der Einrichtung, 70 Interessierte begrüßen, unter ihnen Bürgermeister Richard Tischer, die noch amtierenden Elternbeiräte und das gesamte pädagogische Personal.
Natur, Wald und Heimat
"Wer die Heimat kennt und schätzt, der schützt sie auch", unter diesem Motto wolle man laut Schönberger mit den Kindern die Natur, den Wald und Heimat erkunden. Im vergangenen Kindergartenjahr wurden bereits viele Aktionen zum Thema "Natur, Flora und Fauna" durchgeführt. Die einzelnen Veranstaltungen ließ dann die Elternbeiratsvorsitzende Angi Hirmer mittels einer Präsentation Revue passieren: Von Wanderungen, Turnstunden mit der Abteilung Turnen, Angeboten zur Entspannung und Körperwahrnehmung, Ausflügen in Museen und zur Organisationen, diversen Kontakten zum Seniorenheim und einem großen Zirkusfest wurden den Kindern in der Krippe, im Kindergarten und Hort so einiges geboten. Parallel dazu wurde das pädagogische Personal über mehrere Tage im Bereich der Psychomotorik geschult und die nächste Teamqualifizierung zur Wald- und Erlebnispädagogik stehen schon bald auf dem Programm.
Mit Birgit Simmeth, die als Gebietsleiterin im Naturpark Oberpfälzer Wald tätig ist, konnte eine Referentin gewonnen werden, die den Weg zur Naturpark-Kita und das damit verbundene Konzept vorstellte. Der Naturpark liegt mit seinen 820 Quadratkilometern im nördlichen und östlichen Teil des Landkreises Schwandorf. Die weite Hügellandschaft mit zahllosen Flüssen, Bächen, Weihern und Seen geht im Osten in ein eindrucksvolles Mittelgebirge mit ausgedehnten Wäldern über.
Neben den Hauptflüssen Naab und Schwarzach bilden die Nebenflüsse Pfreimd, Murach und Ascha mit den zahlreich aufgestauten Weihern und Mooren einen wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna. Teils gibt es Arten, die nur im Oberpfälzer Wald vorkommen. Diese einzigartige Natur können die Kindergartenkinder nun besonders erforschen. Vom Team des Naturparks werden sie bei der Entdeckung der Landschaft, der Landwirtschaft und der regionalen Geschichte begleitet und gefördert. Wichtig dabei ist, dass auch Lern- und Erfahrungsorte außerhalb des Kindergartens erkundet werden und externe Partner mit ins Boot geholt werden.
Wie das konkret aussehen kann erläuterte die Rangerin Helene Seitz, als ein Projekt rund um den Biber vorstellte, das sie vor kurzem mit den Vorschulkindern durchführte (wir berichteten).
Lob vom Bürgermeister
Bürgermeister Richard freute sich in seiner Eigenschaft als 2. Vorsitzender des Naturparks, dass in Pfreimd und Trausnitz alle drei Kindergärten auf den Weg zur "Naturpark-Kita" sind und vom attraktiven Angebot profitieren. Das Stadtoberhaupt unterstrich, dass schon im Kindergarten wichtige Bildungsarbeit geleistet werde, die vonseiten der Stadt als Träger in der Vergangenheit immer großzügig unterstützt wurde und "das schon seit fünf Jahren ohne Gebührenerhöhung".
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