Bereits im März war der Start für zwei Dauerbaustellen in unmittelbarer Nähe des Autobahnkreuzes Oberpfälzer Wald, die insgesamt acht Millionen Euro verschlingen. Seither müssen die Verkehrsteilnehmer auf der A 6 Nürnberg-Pilsen und der A 93 Regensburg-Weiden mit Behinderungen oder gar Staus rechnen. In beiden Fällen sind Brücken betroffen: Auf der A 6 geht es um die Ödschlagtalbrücke, auf der A 93 um die Brücke über den Eichelbach.
Schon von weitem weisen die Schilder auf der A 93 in Richtung Weiden auf eine Fahrbahnverengung hin. Von der eigentlichen Baustelle allerdings bekommen die Autofahrer hier wenig mit. Denn der Bach, der hier für große Investitionen sorgt, ist nicht gerade breit. Bis vor wenigen Wochen hat ein Wellblechdurchlass dafür gesorgt, dass das Wasser unterhalb der Autobahn freie Bahn hatte. Jetzt sind Bagger dabei, einen Ersatz für das Bauwerk zu installieren, das aus dem Jahr 1968 stammt, ein Neubau ist fällig. Der soll nicht nur die aktuellen Anforderungen hinsichtlich der Standsicherheit erfüllen, sondern laut Autobahn GmbH Nordbayern auch einen "gesicherten Abfluss im Hochwasserfall" gewährleisten. "Außerdem wird das Gerinne attraktiv für die Tier- und Pflanzenwelt gestaltet", so die Informationen auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.
Ein ähnliches Projekt ist nur wenige Kilometer weiter Richtung Nabburg zum Jahresende abgeschlossen worden. Bei Perschen wurde der Durchlass für den Kurmhofbach neu gebaut, der ebenfalls die A 93 quert. Diese Maßnahme war mit fünf Millionen Euro veranschlagt, für den Durchlass des Eichelbachs rechnet man mit drei Millionen Euro.
Anders als im Vorjahr wird der Verkehr in diesem Bereich nicht in einer automatischen, sondern in einer manuellen Wechselverkehrsführung an der Baustelle vorbeigeführt. Zu den Gründen für den Verzicht auf die nicht ganz billige automatische Anlage, gibt es noch keine Infos von der Autobahn GmbH. "Die Auswertung liegt momentan noch nicht vor", heißt es bezüglich des Modellversuchs mit Wechselverkehrsführung. Die manuelle Einrichtung funktioniert allerdings ähnlich. Eine Spur je Fahrtrichtung steht durchgehend zur Verfügung, in Abhängigkeit von der Verkehrsbelastung wird eine dritte Spur der höher belasteten Fahrtrichtung zugeordnet. Die Fertigstellung der Maßnahme ist für Ende 2023 vorgesehen.
Parallel dazu wird an der Ödschlagtalbrücke zwischen den Anschlussstellen Nabburg-West und dem Kreuz Oberpfälzer Wald an der Autobahn 6 gearbeitet. Dank der Ödschlagtalbrücke können mehrere Feld- und Waldwege ungehindert genutzt werden. Doch 16 Jahre nach dem Bau war eine Sanierung erforderlich, "um das Bauwerk bis zu seiner erwarteten Mindestlebensdauer zu erhalten und die Leistungsfähigkeit der Straße zu sichern", so die Argumentation bei der Autobahn GmbH. Rund fünf Millionen Euro soll die Sanierung der rund 240 Meter langen Brücke kosten. Sie ist auch noch nicht zum Jahresende abgeschlossen, sondern legt nur eine Pause ein. Denn während heuer die Fahrbahn in Richtung Waidhaus instand gesetzt wird, steht nach der Winterpause für die Bausaison von März 2024 bis Ende 2024 schon die nächste Bau-Etappe an. Dann ist die Fahrtrichtung Nürnberg an der Reihe. Mit den Staus am Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald ist es zu Stoßzeiten also auch dann noch nicht ganz vorbei – und auch nicht mit Unfällen. Nicht von ungefähr bittet der Bauherr deshalb die Verkehrsteilnehmer um erhöhte Vorsicht im Baustellenbereich.
Baustellen am Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald
- Durchlass Eichelbach A 93: März bis Ende 2023; 3 Millionen Euro
- Sanierung Ödschlagtalbrücke A 6: März bis Ende 2024 (mit Winterpause) 5 Millionen Euro
- Bauherr: Niederlassung Nordbayern der Autobahn GmbH (ehemals Autobahndirektion Nordbayern), zuständig für rund 1400 Kilometer und 3700 Ingenieurbauwerke
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.