"Ich habe keine Ahnung, was uns heute erwartet." So wie Lisa-Marie Kalis ging es allen Teilnehmern dieser 24-Stunden-Übung, die die Jugendwarte Umberto Vicenzotto aus Pirk und Christian Robl aus Schimitz vorbereitet hatten. Ziel war es, der Feuerwehrjugend eine Möglichkeit zu bieten, ihre Kenntnisse des vergangenen Jahres vernetzt anzuwenden. "Handgriffe und Begrifflichkeiten müssen auch sitzen, wenn das Adrenalin dazukommt", sagte Vicenzotto. Die Jugendgruppenleiter hatten sich einiges einfallen lassen, um den Stresslevel in die Höhe zu treiben.
Zunächst schlugen die jungen Leute ihr Nachtquartier in den jeweiligen Feuerwehrhäusern auf. Am nächsten Vormittag bekamen die 16 Jugendlichen aus Pirk eine Vorführung von Kommandant Johannes Albrecht und Atemschutzleiter Jonas Meißner, wie bei einem Chemikalienunfall die Dekontaminationskette funktionieren müsse. Nach dem Mittagessen trafen sich beide Jugendwehren in Schirmitz, zunächst zu einer Trockenübung am Bauhof. Autoscheiben wurden aufgeschnitten, der Rettungsspreizer kam zum Einsatz. Ahnungslos fuhren die Kinder wieder zurück in die Feuerwehrhäuser, um dann zu einem simulierten Unfall mit zwei Autos und sogar Lastwagen erneut nach Schirmitz gerufen zu werden. Dort mussten sie zeigen, was sie zuvor geübt hatten, um eingeklemmte Unfallopfer sicher bergen.
Die Freizeit kam natürlich nicht zu kurz. In gemischten Teams aus beiden Orten wurde Völkerball gespielt, bevor die CSU Pirk mit Burgern für Stärkung sorgte. Sollten die Jugendlichen geglaubt haben, sie würden nun einen ruhigen Abend verbringen, so hatten sie sich gewaltig getäuscht. Bei der nächsten Alarmierung ging es an die Pirker Schule: Ein Brand im ersten Stock, vermisste Personen im Gebäude mussten mit Atemschutz gesucht werden. Der Nachwuchs durfte sich am Löschen versuchen und zumindest in voller Montur mit Sauerstoffflasche auf dem Rücken auf die Suche gehen.
Wie im echten Leben eines Feuerwehrmannes gab es noch einen Fehlalarm, bevor sich alle schlafen legten. In den Morgenstunden wurden sie erneut mit Sirene - natürlich nur im Gebäude - geweckt. Die Aufregung war groß, schlaftrunken warf sich der Nachwuchs in die Ausrüstung und eilte dieses Mal zu einem reellen Brand. Mit Schaum mussten brennende Container gelöscht werden. Nach dem Frühstück endete eine aufregende Erfahrung für die teilnehmende Jugend. Zum Abschluss dankte Vorsitzender Andreas Albrecht allen Helfern und vor allem Vicenzotto für die Planung und Durchführung dieses Tages. Kreisbrandmeisterin Carola Adam lobte das Miteinander.
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