Noch ist Geld da, aber es muss mit Bedacht ausgegeben werden. Das machte nicht nur Kämmerer Sven Lederer in der Gemeinderatssitzung bei den Vorberatungen des Haushalts 2021 deutlich. Dieser beläuft sich in den Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushaltes auf 4.591.038 Euro, im Vermögenshaushalt auf 2.817.213 Euro. Bei letzterem bleiben die Ausgaben durch den laufenden Bau des Sportparks und der Erweiterung der Kinderkrippe auf einem hohen Niveau.
Wegen der gleichzeitig zurückgehenden Einnahmen bei der Gewerbesteuer, einer erneut ausbleibenden Schlüsselzuweisung sowie der weiterhin hohen Belastung durch die Kreisumlage ist eine Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt nicht gegeben. Ein Ausgleich wird jedoch durch die Zuführung vom Vermögens- zum Verwaltungshaushalt erreicht. Für Investitionen sind keine Kreditaufnahmen vorgesehen. Zu Beginn des Haushaltsjahres betrug der Schuldenstand der Gemeinde 1.480.290 Euro, was Zinsleistungen in Höhe von 30.604 Euro erfordert. Zum Jahresende wird er voraussichtlich rund 1. 341.494 Euro betragen. Erforderliche Maßnahmen in den nächsten beiden Jahren werden die Pro-Kopf-Verschuldung von 714,32 Euro Ende 2021 deutlich erhöhen.
Feuerwehrhaus zu klein
Durch die anstehende Auflösung der Werksfeuerwehr bei der Firma Constantia Hueck Folien benötigt die Freiwillige Feuerwehr zusätzliche Fahrzeuge: ein Tanklöschfahrzeug TLF 3000 und ein Gerätewagen-Logistik GW-L1. Bei einer Förderung von 107.100 Euro in 2023 betragen die geschätzten Kosten 120.000 Euro (2022) und 250.000 Euro (2023). Die Anschaffung neuer Fahrzeuge hat auch den Neubau eines Feuerwehrhauses zur Folge. Nach Schätzung des Kämmerers entstehen bei einer Förderung von 258.300 Euro in diesem Jahr Baunebenkosten von 150.000 Euro und 25.000 Euro in 2022 sowie Baukosten von 650.000 Euro (2022) beziehungsweise 300.000 Euro (2023).
Brückensanierung
Eine im September 2020 erfolgte Hauptprüfung zweier Brücken von der Richard-Hülsmann-Allee über den Webergraben und über die Waldnaab ergab, dass beide Bauwerke kurz- und mittelfristig saniert werden müssen. Dafür sind in diesem Jahr Planungskosten von 30.000 Euro vorgesehen sowie Baukosten von jeweils 300.000 Euro in den Jahren 2022 und 2023.
Eine Kamerabefahrung des Kanalsystems 2017 hatte einen Sanierungsbedarf ergeben, der innerhalb von drei Jahren behoben werden muss. Hierfür rechnet man für 2021 mit Planungskosten von 63.000 Euro bei 40.909 Euro Resten vom Vorjahr sowie Baukosten von 600.000 Euro bei Resten von 90.000 Euro. In 2022 ergeben sich Planungskosten von 35.000 Euro und Baukosten von 220.000 Euro. Mit Zuwendungen in Höhe von 408.000 Euro kann gerechnet werden.
Hohe Kreditaufnahme
Für Kämmerer Sven Lederer ist ein umsichtiges Handeln zwingend notwendig. Auch Bürgermeister Dietmar Schaller rief zur Sparsamkeit auf: "Die fetten Jahre sind vorbei." Er sprach von einer notwendigen Kreditaufnahme von 1,8 Millionen Euro in den nächsten beiden Jahren, um die Pflichtaufgaben zu erfüllen. Für freiwillige Leistungen bleibe nahezu kaum Spielraum.
Fraktionssprecher Dieter Schwab (CSU) stimmte dem zu, gab aber zu bedenken, dass die Gemeinde nicht in einen Stillstand verfallen dürfe und weiterhin an ihrer Attraktivität arbeiten sollte. Er vermisse im Haushaltsplan den erforderlichen Lückenschluss des Naabtalradweges und den seit langem geplanten Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße nach Irchenrieth. Dieser habe nach Ansicht von Thomas Fritsch (FW) absolut Priorität gegenüber den Brückensanierungen.
Für Klaus Ermer (CSU) ist bei nunmehr 6,3 Millionen Euro Kosten für den Sportpark die Schmerzgrenze überschritten. Zweiter Bürgermeister Tobias Forster (CSU) regte die Einplanung von Geldern für eine bis 16 Uhr verlängerte Schülerbetreuung im nächsten Schuljahr an.















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