Pirk
31.07.2019 - 16:08 Uhr

Neuer Sportpark Pirk nimmt Formen an

Verschiedende Bauprojekte - vom Bau des neuen Sportparks bis zur Sanierung der Kläranlage - beschäftigen den Gemeinderat in seiner Sitzung. Für Diskussionen sorgt jedoch erneut der Antrag eines Kfz-Betriebs.

Die Erdarbeiten zum neuen Sportpark sind in vollem Gange. Bild: fsb
Die Erdarbeiten zum neuen Sportpark sind in vollem Gange.

Die Bauarbeiten für den neuen Sportpark und die Gestaltung des Geländes durch die Firma Gartenbau-Schmidt sind in vollem Gang. Diese müssen baldmöglichst mit den elektrotechnischen Arbeiten der Außenanlagen koordiniert werden. In einer beschränkten Ausschreibung an elf Firmen gaben nur zwei ein Angebot ab, wovon wiederum eine Firma mangels Kapazitäten absagte. So erhielt die Firma Ludwig Freitag Elektrotechnik, Parsberg, einstimmig den Auftrag für 157 509,63 Euro. In der Kostenberechnung waren 175 023,42 Euro angesetzt. Nachträglich in die Tagesordnung aufgenommen wurden die Gewerke Gas- und Stromanschlüsse. Ohne Gegenstimmen vergab der Gemeinderat den kompletten Stromanschluss des Sportparks für 20 479 Euro und den Gasanschluss im Sportheim für 5820,05 Euro an die Bayernwerk AG.

Erneut zur Abstimmung stand der Antrag von Johann Radlbeck, Pirk, auf Nutzungsänderung der Unterstellhalle zur Fahrzeugaufbereitung von Gebraucht- und Neuwagen mit Betriebsleiterwohnung. In der Sitzung von 30. Januar hatte der Gemeinderat hierzu mit 9:2 sein Einvernehmen verweigert. Das Landratsamt prüfte die bedingte Nutzungsänderung, der vom Bauamt zugestimmt wurde, und ersuchte die Gemeinde auf nochmalige Anhörung bis zum 10. August. Bürgermeister Michael Bauer erklärte, dass zum Bauantrag auf Unterteilung in die zwei Betriebe Handel und Reparatur bis heute keine Gewerbeanmeldung eines zweiten Betriebes erfolgt sei, daher ein Einvernehmen für den "Schwarzbau" nicht erteilt werden könne. Er schloss auch eine Klage nicht aus.

Hildegard Schreier (FW) konnte die Entscheidung des Landratsamtes nicht nachvollziehen, da es keine Änderung der Situation gegeben habe. Für Lorenz Gebert (FW) waren die formalen Voraussetzungen für eine Zustimmung weiterhin nicht gegeben, und er warnte davor, dass das Landratsamt bei einer Zustimmung einen Präzedenzfall schaffen würde. Die CSU-Gemeinderäte sahen die Kehrtwendung des Landratsamtes anders. Tobias Forster erkannte darin dessen Klärung mit dem Antragsteller. Für Andreas Albrecht war es der Versuch, das Ganze wieder in ein ordnungsgemäßes Verfahren zu bringen. Dem Vorschlag des anwesenden Antragstellers zur Sachlage sprechen zu dürfen, erteilte Bauer keine Genehmigung.

Schließlich stellte Martin List (SPD) den Antrag, beim Landratsamt Auskünfte über dessen Gründe zur Zustimmung einzuholen, um eine Fristverlängerung zu ersuchen und den Tagesordnungspunkt auf die nächste Sitzung zu verschieben. Gegen die Stimmen der Freien Wähler wurde dem mit 7:5 stattgegeben.

Mit 12:0 stimmte der Gemeinderat dem Antrag der Ferngas Netzgesellschaft, Schwaig, auf Neubau einer kleinen Gas-Druckregel- und Messanlage auf dem Betriebsgeländ der Constantia Pirk zu.

Zu den vier Sanierungsvarianten der Kläranlage Hochdorf hatte Geschäftsstellenleiter Dieter Schobert die Fördermöglichkeiten abgeklärt. Bei einer Sanierung der bestehenden Anlage verbleiben bei 48 750 Euro Förderung für die Gemeinde Kosten von 176 250 Euro. Bei einem Anschluss an das Abwasserhebewerk Pischeldorf kämen auf die Gemeinde bei 375 000 Euro Förderung Kosten von 675 000 Euro zu. Der Anschluss an Pirk würde mit 435 000 Euro gefördert, was 585 000 Euro Gemeindekosten bedeutet. Beim Bau einer Kompaktanlage in Hochdorf müsste die Gemeinde bei 48 750 Euro Fördergelder noch 751 250 Euro zahlen. Voraussetzung dabei sei, dass die Maßnahme bis 2021 abgeschlossen ist.

Bürgermeister Bauer sah in der Sanierung die wirtschaftlich günstigste Lösung, bei der auch eine Verbesserung der Wasserqualität eintreten würde. Martin List gab zu bedenken, dass der Wirkungsgrad des Wassers der bestehenden Anlage mit drei Teichen, die nicht mehr Stand heutiger Technik sei, etwa bei Schulnote 4 liege, was eine Verschmutzung des Grundwassers bedeute. Tobias Forster leuchtete diese Argumentation ein, doch von den Kosten her gesehen, sei die Sanierung vorzuziehen. Der Antrag Bauers, die Anlage zu sanieren, hierfür einen Ingenieurvertrag abzuschließen und dann die Maßnahme durchzuführen, wurde mit 10:2 (gegen die Stimmen von Gunther Häring und Martin List) befürwortet.

Weil sowohl Kanalauswechslungsmaßnahmen im Unteren Dorf und in der Dorfmitte von Pirk als auch die Wasserleitungserneuerung in Hochdorf abgeschlossen sind, wurden die Beitragssatzungen für die Verbesserung und Erneuerung der Entwässerungseinrichtung sowie der Wasserversorgungsanlage mit Wirkung vom 1.10.2019 aufgehoben.

Dem Antrag von Bürgermeister Bauer, für die Kommunalwahlen am 15. März 2020 Dieter Schobert zum Gemeindewahlleiter und Lorenz Gebert zu dessen Stellvertreter zu berufen, wurde einstimmig entsprochen.

Bauer informierte abschließend über Gespräche mit Jugendamt, Regierung und Kirche über eine notwendige Erweiterung der Kinderkrippe. Derzeit stünden neun genehmigte Plätze, sechs weitere durch einen Umbau im Untergeschoss des Kindergartens und zwei Notplätze für Zuzüge im laufenden Jahr zur Verfügung. Erforderlich seien jedoch 36 Plätze bei einer aktuellen durchschnittlichen Zahl von 18 Geburten pro Jahr. Zum einen habe sich das Elternverhalten im Lauf der letzten Jahre verändert, denn heute wünschen mehr als drei Viertel eine Krippenbetreuung, zum anderen würde diese voraussichtlich nächstes Jahr durch das Land Bayern mit 100 Euro je Kind bezuschusst.

 
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