Nicht jedem ist das Glück gegönnt, seinen 90. Geburtstag feiern zu können. Franz Pollak durfte dies vergangene Woche. Zahlreiche Vereinsvertreter hatten sich zum runden Geburtstag in der Schulstraße eingefunden. Vorsitzender Andreas Albrecht überbrachte die Glückwünsche der Feuerwehr, der Pollak seit 67 Jahren die Treue hält. Für den Männergesangsverein gratulierte Hans Lindner. 58 Jahre ist Pollak schon Mitglied und sang leidenschaftlich im ersten Bass. 23 Jahre führte er davon das Schriftwesen, vieles noch handschriftlich.
Der CSU gehört er seit 52 Jahren an. Ortsvorsitzender Michael Meiler und der Vertreter der Senioren Union und Schwager Georg Stahl beglückwünschten ihn. Für den Siedlerbund, bei dem Pollak seit 53 Jahren Mitglied ist, machte Andreas Geiger seine Aufwartung. Bürgermeister Dietmar Schaller überreichte ein Präsent der Gemeinde, Ramona Beer für die Pfarrei.
Bereits im Januar konnten Franz Pollak und seine Frau Theresia ein Jubiläum feiern, die diamantene Hochzeit. Kennengelernt hatten sich die beiden in Neudorf im Wirtshaus ihrer Tante, als Theres, wie sie von allen genannt wird, beim Barbarafest helfen musste. Gebürtiger Oberpfälzer ist Pollak nicht, 1946 war er mit seinen Eltern und drei Geschwistern, letztere allesamt nun auch in einem hohen Alter, aus Moresdorf in der Nähe von Budweis in Böhmen nach Unterwildenau gekommen.
Vor 60 Jahren waren sie das zweite Paar, das in der neu gebauten Pirker Auferstehungskirche an den Traualtar trat. Mit Blick auf die Pfarrkirche errichteten sie dann 1967 im Garten des elterlichen Anwesens der Braut ihr Eigenheim, in dem sie bis heute zusammen mit Tochter Gislinde leben. Diese wurde 1964 als erstes Kind in der eigenständig gewordenen Pfarrei Pirk getauft, Sohn Stefan kam 1968 zur Welt. Der ganze Stolz des Jubilars ist Enkeltochter Magdalena, die mittlerweile verheiratet ist und in Luhe lebt.
Der gelernte Automechaniker Pollak arbeitete lange Zeit im Autohaus Felenda, bevor er zum Weidener Straßenbauamt wechselte. Dort blieb der Straßenbaumeister bis zur Rente, die er mit 63 Jahren antrat. Das Auto reparieren war aber zeitlebens neben Haus und Garten seine große Leidenschaft. "Wir hatten nur Unfall-Autos, die Franz dann wieder herrichtete", schmunzelt Theres, die sich als sein Handlanger so manchen Schnupfen in der zugigen Garage holte. Liebevoll pflegt sie zusammen mit ihrer Tochter ihren Mann, der derzeit nach mehreren Krankenhausaufenthalten auf den Rollstuhl angewiesen ist.
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