Pirk
15.11.2018 - 21:55 Uhr

Pirker Sportpark sorgt für Diskussion

Der geplante Sportpark sorgt weiter für emotionale Gespräche. Vor allem ein Thema prägt die außerordentliche Mitgliederversammlung der SpVgg im Bräustüberl.

von FSB
Architekt Stefan Kunnert stellt die Pläne vor (Mitte rechts). Bild: fsb
Architekt Stefan Kunnert stellt die Pläne vor (Mitte rechts).

Zweiter Vorsitzender Karlheinz Ströbert erklärte die Möglichkeit, durch ein Sonderförderprogramm Zuschüsse für den Sportstättenbau zu bekommen. Hier seien allerdings die Kriterien nicht festgelegt. Ströbert sieht nur geringe Chancen, von diesem Programm zu profitieren, da vor allem Vereine in Frage kommen, die Bauträger sind. Deshalb hatte sich auch erübrigt, Ex-MdL Georg Stahl, der Unterstützung zugesagt hatte, weiter einzuschalten. Ströbert habe erwartet, dass darüber von seiten der Gemeinde, mit dem Verein gesprochen worden wäre.

Vorsitzender Josef Schiesl ging auf ein "heißes Eisen" ein: der Flyer der Freien Wähler zum Thema "Sportpark". Wegen darin enthaltenen Anschuldigungen würden die SpVgg-Mitglieder Antworten erwarten. Da er zu dieser Wahlveranstaltung nicht als Vertreter des Sportvereins geladen war, lasse er sich nicht zum Spielball für parteipolitische Themen machen. Mit dem Erstarchitekten habe es seinerseits nie ein Vertragsverhältnis gegeben. Lediglich die Küchenplanung trage dessen Unterschrift. Die Spielvereinigung wollte gemeinsam die Kostenobergrenze beziffern, konnte aber die Bausumme nicht nennen. Eine Reaktion von der Gemeinde sei erst erfolgt, als die hohen Planungskosten in der Presse veröffentlicht wurden. Darin sei ein Grund für die Verzögerung des Projekts zu sehen.

Bürgermeister Michael Bauer bemerkt, dass das Förderprogramm für Sportanlagen lediglich für Vereinssportstätten vorgesehen sei. Im Gemeinderat sei aber beschlossen worden, zur Kostenreduzierung und zum Schutz der SpVgg-Vorsitzenden die Bauträgerschaft zu übernehmen. Der Flyer sei größtenteils eine zeitliche Dokumentation. Bauer beklagte, dass dort "unqualifizierte Äußerungen" nicht richtig gestellt wurden. Er könne sich nicht erklären, wie von schlechten Verhandlungen seitens des Bürgermeisters und des VG-Leiters gesprochen werden könne, wenn diese in einer nichtöffentlichen Sitzung Thema waren. Zum "zeitlichen Chaos" stellte Bauer klar, dass die Vorstände der SpVgg in alle Besprechungen eingebunden waren und daher die zeitliche Verzögerung hätten erklären können. Grund waren Bodenproben, die wegen Bewirtschaftung verschoben wurden.

Zudem habe er selbst bis Februar 2018 keine Informationen über die Kosten bekommen. Aus der Erfahrung habe er keine fachlichen, sondern zeitliche Zweifel am Erstarchitekten gehabt. Jedenfalls sollte der SpVgg das wiedergegeben werden, was ihr durch den Verkauf des Sportgeländes an die Firma Constantia genommen wurde. In Bezug zur falschen Darstellung der Architektenbeauftragung sehe er einen persönlichen Angriff durch den Vereinsvorsitzenden und sei von ihm enttäuscht.

Gemeinderätin Dorle Praller bemängelte, bei der Wahlversammlung seien keine Aussagen über die gute Zusammenarbeit von Verein und Gemeinde gemacht worden. Gemeinderat Lorenz Gebert sprach von einem "blauen Auge", das sich die SpVgg beim Thema Erstarchitekt geholt habe und nun die Gemeinde trage, damit die SpVgg unbeschadet davon herauskomme. Schiesl sagte, er sehe sich nicht in der Verantwortung.

Pläne für den Sportpark:

Anhand von Plänen und Bauskizzen erläuterte Architekt Stefan Kunnert das neue Sportheim. Das Areal mit barrierefreiem Zugang umfasst zwei Rasenspielfelder sowie drei Tennisplätze. Außerdem sind dort ein Tennisgebäude mit Aufenthaltsraum und Geräteraum, eine 100-Meter-Bahn, ein Kinderspielplatz und eine beleuchtete Stockbahn. Im Süden schließt sich eine Festwiese an.

Der Spielbetrieb auf den Fußballplätzen soll 2020 beginnen. Das Funktionsgebäude hat im Erdgeschoss eine balkonartige Konstruktion, Technik- und Lagerräume, das Kassenhäuschen und eine Garage. Gastronomie und Sportgeschehen bieten 100 Plätze. Im Gastraum sind eine Beamer-Leinwand und ein TV-Großmonitor vorgesehen.

Der Küchentrakt ist entwicklungsfähig geplant. Unten sind vier turniergeeignete Bahnen für Kegler mit einem Stüberl, das durch einen Speisenaufzug mit der Küche verbunden ist. Im funktionalen Baukörper sind für den Fußballbetrieb vier Umkleiden, ein Büro, Schiedsrichterräume, zwei Umkleiden für die Bereiche Kegeln und Tennis sowie Geräteräume.

Das Genehmigungsverfahren läuft. Den Winter über erfolgen die Ausschreibungen. Baubeginn ist im Frühjahr 2019, die Fertigstellung ein Jahr später vorgesehen. Die Planung sieht Kosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro vor. (fsb)

Sportheim – Ansicht von Süden Bild: fsb
Sportheim – Ansicht von Süden
Die SpVgg-Vorsitzenden Josef Schiesl (links) und Karlheinz Ströbert Bild: fsb
Die SpVgg-Vorsitzenden Josef Schiesl (links) und Karlheinz Ströbert
Sportheim – Ansicht von Nordost Bild: fsb
Sportheim – Ansicht von Nordost
Vorsitzender Schiesl leitet die Diskussionsrunde. Bild: fsb
Vorsitzender Schiesl leitet die Diskussionsrunde.
 
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