Solarpark Gleitsmühle
Rund viereinhalb Fußballfelder groß – über drei Hektar – soll der Solarpark "Gleitsmühle" in der Nähe von Enzenrieth einmal werden. Für die Sitzung des Pirker Gemeinderats im Januar hatte Bürgermeister Dietmar Schaller, deshalb einen Experten eingeladen. Landschaftsarchitekt Gottfried Blank aus Pfreimd erklärte die Rahmenbedingungen und stand dem Gremium Rede und Antwort.
7400 Module sollen einmal auf die Fläche aufgebracht werden, wobei es sich im Vergleich zu anderen noch um eine relativ kleine Anlage handele, so Blank. Die örtlichen Gegebenheiten seien ideal, da es einen Einspeisepunkt direkt an der Anlagenfläche gebe. "Viele Standorte scheitern daran." Zudem werde die Fläche im Norden und Osten natürlich durch Wald begrenzt. Im südlichen Bereich grenzt die Fläche an einen Bach und eine Art Biotop, zu dem ein Abstand eingehalten werde. Ausgleichsflächen seien nicht mehr nötig, wenn bestimmte Voraussetzungen bei der Solaranlage erfüllt sind. So müsse beispielsweise gebietsheimisches Saatgut auf die Fläche aufgebracht und ein bestimmter Bodenabstand eingehalten werden. Dies werde auch für den Solarpark in Gleitsmühle festgehalten.
Als Anregung aus dem Gremium kam eine Heckenbepflanzung im südlichen Bereich, welche Blank bereits auf dem Schirm hatte. Von der Kreisstraße NEW30 werde man die Anlage etwa entdecken, deren sonstige Einsehbarkeit aber relativ gering ausfallen werde. Hildegard Schreier (Freie Wähler) erkundigte sich nach dem Ertrag, der durch die Anlage für die Gemeinde abfalle. Wie Blank erläuterte, sei neben der üblichen Vergütung für die Einspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), auch möglich, die Gewerbesteuer durch die Gründung einer Firma für die Anlage im Ort zu halten. Dies könne dann beispielsweise im Durchführungsvertrag festgehalten werden. Abschließend urteilte Bürgermeister Schaller zum Solarpark: "Das ist eine schöne Sache für die Gemeinde." Das Gremium billigte einstimmig den Vorentwurf und die damit einhergehende Änderung des Flächennutzungplans.
An anderer Stelle lief dies nicht so glatt. Auf der Tagesordnung war ursprünglich eine mögliche Aufstellung eines Bebauungsplans für ein neues Baugebiet mit dem Namen "Am Burgstuhl II" gestanden. Auf Antrag von Andreas Geiger (Freie Wähler) war dieser jedoch gestrichen worden. Das Gremium will sich dazu lieber erst einmal nicht-öffentlich austauschen.
Ausschreibung für neuen Mobilfunkmast
Schwierig gestaltet sich zudem ein Ausbau des Mobilfunknetzes in Pirk, wie in der Gemeinderatssitzung deutlich wurde. Sandro Spickenreuther von der Verwaltung erklärte, dass es bereits zwei Ausschreibungen zur Errichtung eines neuen Mobilfunkmastes gegeben habe. Bei beiden sei jedoch kein verwertbares Angebot eingegangen. Einmal hätten Unterlagen gefehlt, das andere Mal lagen die Angebote stets deutlich über dem angepeilten Kostenrahmen von 500.000 Euro, der durch eine Förderung der Regierung abgedeckt sei.
Das aktuelle Förderprogramm sei nun zum Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen, bis August bleibe der Förderbescheid für die Gemeinde aber bestehen. Bis dahin könnte also noch jemand gefunden werden, der sich der Errichtung des Masten annehmen kann. Spickenreuther wies aber auch auf die Alternative hin. Denn das Förderprogramm soll fortgeführt und die Fördersumme auf eine Millionen Euro ausgeweitet werden. Die Entscheidung über die Einzelheiten dazu stehe beim Staat aber noch aus und soll im ersten Quartal 2023 fallen. Der Gemeinderat entschied, dies abzuwarten, bevor möglicherweise eine erneute Ausschreibung gestartet wird.
Blaskapelle Pirk
"Wir sind sehr stolz auf die Pirker Blaskapelle. Sie ist ein wahrer Sympathieträger für unsere Gemeinde", machte Bürgermeister Schaller klar, nachdem er drei Anträge der Blaskapelle verlesen hatte, die nachträglich der Tagesordnung hinzugefügt wurden. Die Gremiumsmitglieder stimmten zu, dass die Kapelle die Mehrzweckhalle für ihr Starkbierfest am 18. März nutzen darf. Ebenso für den Kommersabend "50 +1" der Jugendblaskapelle am 1. April. Martin List (SPD) regte für dieses Event an, auf die Kosten zu verzichten. Dem stimmten die restlichen Gemeinderäte gerne zu. Auch für die Nutzung der Festwiese für das Gründungsjubiläum "50 +1" der Pirker Blaskapelle, das von 9. bis 11. Juni gefeiert werden soll, werden keine Gebühren fällig.
Bürgermeister Schaller hatte zunächst vorgeschlagen 50 Euro pro Tag zu erheben. Da es aber aktuell noch keine Gebührenordnung für die Festwiese gebe, bat er die Gemeinderäte um ihre Meinung. Diese war eindeutig: "Solange es noch keine offizielle Verordnung gibt, sollten wir auch keine Gebühren verlangen", erklärte Tobias Forster (CSU). Ihm pflichtete Parteikollege Josef Schießl bei, der einen klaren "Cut" für die Gebühren forderte und vorschlug gleich erst ab 1. Januar 2024 welche zu erheben. In einer der nächsten Sitzungen soll über eine Gebührenordnung entschieden werden.
Bayerischer Abend für Sportler
Zum Ende der öffentlichen Sitzung machte Bürgermeister Schaller noch bekannt, dass am 14. Juni eine Delegation ungarischer Sportler in Pirk zu Gast sein wird. Im Rahmen der "Special Olympics World Games" – der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung – sind auch die Stadt Weiden und der Landkreis Neustadt/WN "Host Town", also Gastgeber für Sportler, die sich nach einigen Tagen Begrüßung in der Region dann auf den Weg nach Berlin machen werden.
Thomas Fritsch vom HPZ habe dafür gesorgt, dass bei dem viertägigen Programm auch ein Stopp in Pirk eingelegt wird. Fritsch werde in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen das Programm eingehender vorstellen. In Pirk ist ein Bayerischer Abend in der Mehrzweckhalle geplant. Bürgermeister Schaller meinte: "Geben wir alles, dass wir gute Gastgeber sind."
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