77 Soldatinnen und Soldaten der 5. Kompanie des Panzerbataillons 104 legen auf dem Pleysteiner Marktplatz das feierliche Gelöbnis und den Diensteid ab. Damit wird erneut die rund vierzigjährige Partnerschaft der Stadt Pleystein zu einer Bundeswehreinheit hervorgehoben. Gerade als die ersten Kommandos zum Einmarschieren der jungen Soldatinnen und Soldaten gegeben werden, beginnt auch der Regen, der für diese Feierstunde fast gänzlich zum ungewollten Begleiter wird.
Dicht gedrängt umsäumten Eltern, Angehörige, Freundinnen und Freude der Soldatinnen und Soldaten den Pleysteiner Marktplatz. Mit dabei auch viele Pleysteiner Bürgerinnen und Bürger. Zahlreiche Pleysteiner Vereine hatten zur Gelöbnisfeier Fahnenabordnungen entsandt. Unter den Klängen des Heeresmusikkorps Veitshöchheim zogen die Rekrutinnen und Rekruten zusammen mit Soldatinnen und Soldaten des Artilleriebataillons 131 auf den Marktplatz ein.
Oberstleutnant Stefan Zadlo, Kommandeur des Artilleriebataillons 131, wertete die Abhaltung der Gelöbnisfeier am Pleysteiner Marktplatz als Zeichen der Bedeutung des Zeremoniells und für die tiefe Verbundenheit des Staates mit seinen Streitkräften. Die Präsenz von Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Bekannten der Rekrutinnen und Rekruten nannte der Kommandeur eine sichtbare Aufwertung dieses Ereignisses. „Mit dem Ablegen des feierlichen Gelöbnisses gehen Sie ein besonderes Treueverhältnis zu unserer Bundesrepublik ein“, sagte Oberstleutnant Zadlo in Richtung der Rekrutinnen und Rekruten. Dies zeige die Bereitschaft einen besonderen Dienst an der Gesellschaft zu leisten, zugleich aber in letzter Konsequenz auch mit der körperlichen Unversehrtheit für den Erhalt der Grundwerte und den Schutz des Vaterlandes einzutreten. „Diese Bereitschaft bedarf des allergrößten Respekts“.
Der Kommandeur sprach auch die Kriegssituation in der Ukraine an, weil damit eine Bedrohung durch Russland an die Grenzen Deutschlands gerückt sei. Den Rekrutinnen und Rekruten legte der Kommandeur ans Herz aktiv zu sein, auch begründete Kritik anzubringen, mit persönlichem Verhalten dafür zu sorgen, dass die Dienstzeit positiv ablaufe, Kameradschaft und demokratische Werte zu leben.
Bürgermeister Rainer Rewitzer fasste sich mit der Begrüßung von Ehrengästen kurz und nannte stellvertretend für diesen Kreis Weidens Dritten Bürgermeister Reinhold Wildenauer. Die Rekruten bezeichneten Pleysteins Stadtoberhaupt als „Botschafter unseres Landes bei Auslandseinsätzen“. Diese Einsätze seien notwendig, weil die hohen Schutzgüter des Grundgesetzes im Ausland zu verteidigen seien. Die Grundfreiheiten seien nicht selbstverständlich und nicht auf Dauer „in Stein gemeißelt“. Bürgermeister Rewitzer erkennt an, dass die Auslandseinsätze gefährlich seien, was verletzte und getötete Soldaten schmerzhaft vor Augen führen. Das Stadtoberhaupt wünschte abschließend allen Rekruten den Wehrdienst als sinnvolle Zeit und wichtigen und wertvollen Dienst für die freiheitliche Demokratie in Deutschland zu erleben.
Stellvertretend für alle Rekruten sprachen sechs Soldaten die Eides- und Gelöbnisformel. Anschließend bekräftigten Oberstleutnant Zadlo und Bürgermeister Rewitzer per Handschlag dieses abgegebene Versprechen. Mit der Bayern- und der Nationalhymne endete der offizielle Teil der Gelöbnisfeier, an die sich ein Empfang in der Turnhalle der Zottbachtalschule anschloss.
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