Pleystein
02.04.2019 - 11:24 Uhr

Gegen extreme Wetterlagen wappnen

Der Klimawandel macht sich zunehmend in den heimischen Wäldern bemerkbar. Waldbesitzer werden vor Herausforderungen gestellt, die beängstigende Formen annehmen.

Forstamtmann Stephan Stangl (im Vordergrund links) und Forstoberinspektor Sebastian Höllerer (rechts) geben im Pleysteiner Stadtwald Empfehlungen und Ratschläge für den Waldumbau. Bild: bey
Forstamtmann Stephan Stangl (im Vordergrund links) und Forstoberinspektor Sebastian Höllerer (rechts) geben im Pleysteiner Stadtwald Empfehlungen und Ratschläge für den Waldumbau.

Damit sich Waldbesitzer auf die geänderten Verhältnisse einstellen können, hatte das Amt für Ernährung, Landwirt und Forsten Männer und Frauen aus dem östlichen Landkreis mit Waldflächen von über zehn Hektar im Eigentum zu einer Informationsveranstaltung in den Stadtwald ein. Forstamtmann Stephan Stangl, Bereich Forsten, und Forstoberinspektor Sebastian Höllerer, teilten sich die Moderation sowie Erklärungen.

Der Stadtwald sei als „Musterbeispiel“ bereits mit Blick auf den Klimawandel „umgebaut“ worden, erklärte Stangl. Der Forstbeamte sah vermehrt auftretende Trockenphasen, Sturmereignisse oder in ihrer Gesamtheit extreme Wetterlagen auf den Waldbesitzer zukommen. Um diesen geänderten Situationen gerecht zu werden, verlange der Wald bei dessen Neubegründung eine Mischung von standortgerechten Baumarten. Im Laufe ihres Lebens müssten die Bäume entsprechend „weit gestellt“ werden, damit sie Wasser und Nährstoffe aufnehmen können und auch mit Licht versorgt sind. Gerade die Auswahl der richtigen Baumarten und deren Mischung sei der absolut zentrale Punkt beim Waldumbau.

Die Naturverjüngung nannte Stangl eine hervorragende Möglichkeit, den Wald zu gestalten, weil der durch den Wind weiter getragene Samen besser wurzelt. Das Problem sei nur, dass bei einem Bestand von Fichten schlichtweg auch nur Fichten empor wachsen. Neue Baumarten müssten deshalb zur Ergänzung des Bestands gepflanzt werden, sagte der Forstbeamte.

Beim Rundgang durch den Stadtwald zeigte der Forstamtmann die Anreicherung eines Walds mit Douglasien, Ahorn, Buche und Tanne auf. Der Waldumbau werde durch kostenlose Beratung durch Forstbeamte unterstützt, weiterhin gebe es unter bestimmten Voraussetzungen auch finanzielle Förderungen durch den Freistaat.

Im Stadtwald hatten die Waldbesitzer die Gelegenheit, durch Plastikröhren geschützte Jungpflanzen zu begutachten. Bei der Runde durch das Waldgebiet zeigte Stangl den Gästen auch eine dürre Buche, die nach Einschätzung der Waldbesitzer fast „nur noch für den Ofen“ geeignet ist. Dazu machte der Fachmann eine andere Rechnung auf: Das sogenannte „Vertrags-Naturschutzprogramm“ sehe für derartige Bäume eine Prämie für den Waldbesitzer vor, sollte er diesen Baum als „Biotopbaum“ und Nutzung als Nisthöhle für zwölf Jahre stehen lassen. Zum Verbleib von Totholz im Wald erklärte der Forstbeamte, dass dieses Material natürlicher Dünger, der Abtransport aber auch kostenträchtig sei.

Forstamtmann Stephan Stangl (im Vordergrund links) und Forstoberinspektor Sebastian Höllerer (rechts) geben im Pleysteiner Stadtwald Empfehlungen und Ratschläge für den Waldumbau. Bild: bey
Forstamtmann Stephan Stangl (im Vordergrund links) und Forstoberinspektor Sebastian Höllerer (rechts) geben im Pleysteiner Stadtwald Empfehlungen und Ratschläge für den Waldumbau.
 
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