Pleystein
17.12.2023 - 10:01 Uhr

Jubiläumsausstellung der Pleysteiner Holzschnitzer ein Genuss für die Sinne

Das Team um Gerhard Müller, Vorsitzender der Holzschnitzer in Pleystein, erhält Lob von allen Seiten. Die Jubiläumsausstellung im Bachofnersaal kann sich sehen lassen.

„Es war im Herbst 1970, als der damalige Bürgermeister und Rektor Paul Brucksch über das Volksbildungswerk einen zehntägigen Holzschnitzerkurs nach Pleystein bringen konnte“, erinnerte Gerhard Müller an die Gründung der 2005 in „Interessengemeinschaft der Pleysteiner Holzschnitzer e.V.“ umbenannten Vereinigung. Nach den Worten des Vorsitzenden hätte diese eigentlich schon 2020 das 50-jährige Bestehen feiern können. Corona hatte dem Jubiläum jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Schnitzerabende im Jugendheim

„Das Angebot wurde mit Freude aufgenommen“, blickte Müller bei der Eröffnung der Jubiläumsausstellung am Samstag im Bachofnersaal und den ersten Kurs mit dem Plößberger Bildhauer Reinhold Hösl zurück. Das galt auch für die unter dem Gründungsvorsitzenden Hermann Schneider organisierten Schnitzerabende. Diese gingen laut Müller zunächst im jetzigen Jugendheim über die Bühne, danach von 1973 bis 1984 im Dachgeschoss des alten Feuerwehrhauses. „Seit 1985 bis heute ist es unser Domizil“, sagte der Vorsitzende zur Nutzung des Werkraums der Zottbachtalschulen und hob dabei die Unterstützung durch die Stadt und Schule hervor.

Die stete Weiterentwicklung der leidenschaftlichen Hobbyschnitzer unterstrich er durch viele Kurse mit Fachleuten, darunter Holzschnitzer Wendelin Sperl aus Luhe, Bildhauer Adalbert Rösch aus Weiden, Maskenschnitzer Hermann Reichecker aus Tirol oder dem Amberger Kirchenmaler Wolfgang Weber. „Kultur hört nicht an der Haustüre auf, sie wird gelebt“, fand Rainer Rewitzer. Pleysteins Bürgermeister sprach von einer „Krippenausstellung der Superlative, die Seinesgleichen sucht“, und war sicher: „Das Werk wird weitergetragen.“

Lob vom Landrat

Auch für Landrat Andreas Meier ist die Ausstellung „in der Tat etwas Besonderes“. So sprach er von einem „Stück echter und gelebter Kultur“ und appellierte an den Nachwuchs, diese weiterzuführen. „Schnitzer verkünden auch den Glauben“, hob Pfarrer Adam Karolczak hervor und wies auf die vielen Figuren in Kirchen hin.

Im Hinblick auf die von Krippen geprägte Weihnachtszeit als Kind und Jugendlicher sagte Dr. Tobias Appl: „Jede der ausgestellten Krippen hat eine Intension.“ Zusammenfassend sprach der Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz von einem „freudigen Tag“ und stellte wegen vieler schon Mitte November und noch vor Weihnachten endenden Ausstellungen fest: „Hier in Pleystein weiß man, wann Weihnachten ist“. Viel Beifall erhielt auch die Pleysteiner Stadtkapelle unter der Leitung von Markus Schulz.

Hintergrund:

Interessengemeinschaft der Pleysteiner Holzschnitzer e.V.

  • Vorsitzender: Gerhard Müller
  • Jubiläumsausstellung: vom 25. bis 30. Dezember und 1. bis 7. Januar im Bachofnersaal
  • Öffnungszeiten: 13 bis 18 Uhr mit täglichen Schnitzvorführungen
  • Eintrittspreise: Erwachsene drei Euro, Kinder und Jugendliche von 8 bis 15 Jahren ein Euro
 
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