Pleystein
12.11.2018 - 11:52 Uhr

"Wieder mehr Menschen zum Glauben bringen"

Alle zwei Jahre gibt der Pfarrfamilienabend die Gelegenheit, auf die Ereignisse in der Pfarrgemeinde zurückzublicken. Stadtpfarrer Pater Hans Ring nutzt die Gelegenheit für Lob und Kritik.

Das Resümee von Stadtpfarrer Pater Hans Ring zur kirchlichen Arbeit in der Seelsorgeeinheit Pleystein fällt überwiegend positiv aus. Im Pfarrfamilienabend fallen jedoch auch kritische Worte. Bild: bey
Das Resümee von Stadtpfarrer Pater Hans Ring zur kirchlichen Arbeit in der Seelsorgeeinheit Pleystein fällt überwiegend positiv aus. Im Pfarrfamilienabend fallen jedoch auch kritische Worte.

Ring hob im Hotel „Regina“ die große Bereitschaft der Pfarrgemeindemitglieder zur Mitarbeit besonders hervor. Etwas kritischer beäugte der Geistliche die geringe Teilnahme der Kommunionkinder am Fronleichnamsfest. Der Blick in die Statistik zeigt, dass die Zahl der Katholiken in der Pfarrgemeinde, letztlich aber auch in der Diözese kontinuierlich zurückgeht. Als „Aushängeschild der Seelsorgeeinheit“ lobte der Geistliche den Kindergarten St. Elisabeth. Dazu würden die Ordensschwestern Maria als Leiterin der Kindertagesstätte, Schwester Simonetta und Schwester Adelhilde einen erheblichen Beitrag leisten.

Der Stadtpfarrer erinnerte in seiner Rückschau an vier große Feste in den beiden vergangenen Jahren. So war das Kapellenfest in Isgier zu feiern, Pater Reinhold Schmitt wurde zum 85. Geburtstag und zum goldenen Priesterjubiläum gratuliert und die Schwestern des Kindergartens feierten „175 Jahre Schulschwestern in Pleystein“.

Die erstmalige Wahl eines gemeinsamen Pfarrgemeinderats für die Pfarreien Pleystein, Burkhardsrieth und Miesbrunn nannte der Stadtpfarrer einen großen Fortschritt für die gemeinsame Arbeit. Erfreulich sei gewesen, dass sich viele Kandidaten zur Wahl bereit erklärt hätten. Es sei beschlossen worden, für die Erledigung von Aufgaben, die nur eine Pfarrgemeinde betreffen, einen sogenannten „Sachausschuss“ zu bilden. Bei den Kreuzbergfesten im Mai und September sei leider festzustellen gewesen, dass nachmittags die Mitglieder der Pfarrgemeinde Pleystein selbst „unter sich seien“ und Besuch aus Burkhardsrieth und Miesbrunn selten sei. Als bedauerlichen großen Einschnitt bezeichnete der Geistliche den überraschenden Tod von Burkhardsrieths Kirchenpfleger Wolfgang Bauriedl. Umgekehrt sei erfreulich, dass sich Hans Kick spontan bereit erklärt habe, diese Aufgabe zu übernehmen.

Viel Lob gab es von Pater Ring für die freiwilligen Helfer, die sich im liturgischen Bereich einbringen. Dazu nannte er die Mesnerinnen und Mesner Albert Müllner, Michael Zehent, Rita Wurzer und Anna Piehler sowie in den Kapellen Marianne Kick, Monika Wittmann, Anneliese Wirth und Helga Kindl.

Der Pfarrer freute sich, dass in der Seelsorgeeinheit 65 Ministranten ihren Dienst versehen. Als positiv wertete Ring die vielen Organisten, die zum Teil auch noch die Kirchenchöre in Pleystein, Miesbrunn und den Kinder- und Jugendchor Burkhardsrieth leiten. In seine Dankesworte schloss der Seelsorger die Helfer mit ein, die regelmäßig die Kirchen und Kapellen reinigen, schmücken und auch kleinere Reparaturen übernehmen. Eine neue Regelung wird heuer für das Krippenspiel eingeführt. Die bisherige Arbeit von Renate Helgert sollen die Mitglieder des Sachausschusses Familie übernehmen. Als bedauerlich nannte Ring die Verkürzung der Arbeitszeiten im Pfarrbüro. Dies sei aber vom Ordinariat vorgegeben worden. Wichtig für den geregelten Ablauf aller Veranstaltungen, Termine und die Erfüllung aller weiterer Aufgaben seien Hans Helgert, Norbert Puff und Hans Kick als Kirchenpfleger mit ihren jeweiligen Kirchenverwaltungen. Für die unterhaltsamen Termine wie Feste und Fahrten sei der Einsatz von Pfarrgemeinderatssprecher Andreas Meier und den Pfarrausschussvorsitzenden Petra Kick und Melanie Vogl hervorzuheben.

Ausdrücklich lobte der Pfarrer die Zusammenarbeit mit der Stadt. Dessen Wunsch, dass auf dem Kreuzberg bald eine Toilette zur Verfügung stehen solle, stieß bei zweiter Bürgermeisterin Andrea Lang auf offene Ohren. „Den Wunsch haben wir auch“, meinte sie. Die Dankesworte gegenüber Pater Reinhold Schmitt, der sich trotz seines hohen Alters mit seiner ganzen Energie in die Pfarrgemeinde einbringt, honorierten diePfarrfamilie mit spontanem Beifall.

Lang bat, für die katholische Kirche wieder mehr Werbung zu machen, um dem Rückgang der Katholiken Einhalt zu gebieten. Es sei wichtig, "wieder mehr Menschen zum Glauben zu bringen" und vor allem auch davon zu überzeugen. Der Pfarrfamilienabend selbst sei eine Institution, weil er den Personenkreis vereine, der im kirchlichen Glauben aktiv mitarbeite.

Kirchenpfleger Helgert lobte den gut funktionierenden Kindergarten, dessen Träger die katholische Kirchenstiftung in enger Zusammenarbeit mit der Stadt ist. Die vor allem niedrigen Beiträge seien im weiten Umkreis eine Seltenheit. Das Betreuungsangebot in der Vorschuleinrichtung sei groß, auch wenn die Kinderkrippe mangels Kinder ein Jahr nicht geöffnet hatte. Helgert bedauerte, dass zum ersten Mal Vandalismus festzustellen war. Fenster an der Kirche seien eingedrückt worden. Deshalb bat er, auf eventuelle Verdachtsmomente aufzupassen und sich nicht zu scheuen, auch Verdächtige namentlich zu nennen.

Stefan Weig zeigte Bilder von der Ministrantenwallfahrt nach Rom an der acht Kinder der Pfarrei Pleystein teilgenommen haben. Außerdem wurden die Jubiläen Pater Reinhold Schmitts bildlich in die Erinnerung zurückgeholt.

Statisik der Pfarrei:

Stadtpfarrer Hans Ring legte auch umfangreiche statistische Daten vor. Daraus war zu entnehmen, dass die Zahl der Katholiken laut Unterlagen der Diözese kontinuierlich rückläufig ist. Die Zahl der Kirchenbesucher schwankt, passt sich aber dennoch der der Vorjahre weitgehend an. Die Anzahl der Taufen war in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig. So wurden in Burkhardsrieth heuer 6 Kinder getauft, im Vorjahr noch 12. In Pleystein waren es bislang 8 Taufen gegenüber 17 im Vorjahr. In Pleystein gab es heuer bereits 28 Beerdigungen, 2017 waren es insgesamt 21. Der Pfarrei Pleystein gehören laut letztem Stand 1728 Katholiken (2016: 1750), der Pfarrei Burkhardsrieth 537 (ohne Vergleichszahl) und der Pfarrei Miesbrunn 406 Katholiken (ohne Vergleichszahl) an.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.