Pleystein
26.09.2018 - 10:19 Uhr

"Pleystein 2030" in den Startlöchern

In der ersten "Bürgerwerkstatt" diskutieren die Frauen und Männer über Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Stadt. Es kommen dabei vielerlei Ideen auf den Tisch.

Bürgermeister Rainer Rewitzer (stehend, rechts) freut sich über die vielen Anregungen und Diskussionsbeiträge in der ersten "Bürgerwerkstatt". Bild: pi
Bürgermeister Rainer Rewitzer (stehend, rechts) freut sich über die vielen Anregungen und Diskussionsbeiträge in der ersten "Bürgerwerkstatt".

Für Rainer Rewitzer steht fest, dass die Bürger mit dem Begriff „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“, kurz „ISEK“ genannt, wenig anfangen können. Nach dem Vorschlag des Bürgermeisters soll es deshalb künftig heißen: „Pleystein 2030“. Dass sich die Pleysteiner mit ihrer Stadt identifizieren, hat die erste „Bürgerwerkstatt“ am Dienstag im Hotel „Regina“ gezeigt.

„Ich lade alle ein, sich einzubringen“, appellierte das Stadtoberhaupt um Beiträge und rege Diskussionen mit den Planern, dem Stadtrat und der Verwaltung und freute sich auf gute Gespräche und Ideen. „Dann wird es eine tolle Sache“, war Rewitzer sicher. Ohne andere Themen vernachlässigen zu wollen, gab er schon mal eine Richtung vor, als er den Marktplatz als „Herz der Stadt“ bezeichnete und seine Aussage auch begründete: „Da pulsiert das Leben.“

Als ideal bezeichnete Diplom-Ingenieur Jens Gerhardt vom Büro UMS-Stadtstrategien in Leipzig die Anzahl der Teilnehmer/innen. „Es sind nicht zu viele“, fand der Planer und stellte fest: „Wir sind arbeitsfähig.“ Laut Gerhardt soll die „Bürgerwerkstatt“ dazu dienen, Lösungen für die Stadtentwicklung zu überlegen. „In einer Werkstatt wird gehobelt und gesägt“, sagte er. Genau das taten die Frauen und Männer dann ausgiebig abwechselnd in drei Durchgängen von jeweils 30 bis 45 Minuten zu den Themen „Touristische Entwicklung der kleinen und großen Pleysteiner Runde“, „Marktplatz“ und „Kreuzberg-Kloster“.

Laut Markus Rösch vom gleichnamigen Stadtplanungsbüro aus Gebenbach hatten die Bürger „viele Ideen, wie das Kloster mit Leben erfüllt werden kann“. Als Beispiele führte er unter anderem an: Geistige Berghütte, Seminarhaus, Errichtung von Mietwohnungen oder Belebung durch Gastronomie mit einer Klosterschänke. „Als städtischen Wahrzeichen soll das Kloster auf jeden Fall im Eigentum der Stadt Pleystein bleiben“, fasste Rösch zusammen.

Die Geschäftsführerin der Werner Röth GmbH Landschaftsarchitekten BDLA in Amberg, Christine Meyer, hatte mit ihren Gruppen die Umgestaltung des Marktplatzes besprochen. „Die Verkehrsführung war dabei ein Hauptthema“, ließ die Planerin wissen. „Eventuell könnte eine Einbahnstraße entstehen.“ Angesprochen worden waren ihren Worten zufolge auch Parkplatz-Probleme. „Alle waren sich einig, dass die prägenden Bäume, darunter die historische Linde, erhalten werden müssen“, sagte Meyer und nannte als eine der weiteren Empfehlungen die Stärkung der Gastronomie und der Geschäfte. „Auf jeden Fall soll sich mehr tun.“

Eine Linienführung für Touristen – beispielsweise bei einem Rundgang über etwa fünf bis sechs Stunden – hatte Gerhardt in seinen Gruppen besprochen. „Keine Verköstigung im Kloster“ nannte der Planer als eines der Ergebnisse. „Das soll lieber am Marktplatz erfolgen.“ Außerdem soll bei einer Wegführung auch eine Geschichte erzählt werden. Und da hatten die Leute mit der Einbindung von zweistöckigen Felsenkellern gleich eine Idee.

„Es gibt viel zu tun“, fasste Gerhardt nach rund drei Stunden zusammen. Laut Rewitzer „ist heute viel beackert und auf Papier gebracht worden, und wir haben den Planern viel Futter mit auf den Weg gegeben.“ Deshalb war sich der Bürgermeister auch sicher: „Pleystein 2030 wird ein Erfolg.“ Die nächste „Bürgerwerkstatt“ kündigte er für den 22. Januar 2019 an.

 
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