Wenn Freunde das Jubiläum einer jahrzehntelangen Verbindung feiern, braucht es keine großartigen und langen Reden, vor allem nicht bei den derzeitigen Temperaturen. Herzliche Umarmungen, festes Händeschütteln und ungezwungenes Unterhalten miteinander sagen alles. Höhepunkt ist aber dann trotzdem der Austausch eines schriftlichen Nachweises in Form einer Urkunde, die die Dauer dieser Freundschaft bestätigt und um deren Aufrechthaltung bittet.
Zwischen der Stadt Pleystein und der 5. Kompanie des Panzerbataillons 104 aus Weiden dauert die Partnerschaft schon 40 Jahre an. Freilich, in dieser Zeit hat die Bundeswehrkompanie oftmals ihre Bezeichnung geändert, die Soldaten und Kompaniechefs haben gewechselt, nicht anders als bei der Stadt Pleystein, wo Kommunalwahlen für einen Wechsel im Bürgermeisteramt und im Stadtrat gesorgt haben.
Kränze niedergelegt
Doch unabhängig von all dem wird von der Bundeswehr und der Stadt die jetzt seit vier Jahrzehnte währende Partnerschaft sehr hoch angesiedelt. Dem Standkonzert der Stadtkapelle unter dem schützenden Schatten eines Baumes im Grünstreifen des Marktplatzes am Freitagnachmittag schloss sich der Gedenkzug mit zahlreichen örtlichen Vereinen und Organisationen mit deren Vereinsfahnen an. Der Männergesangverein leitete die kurze Andacht am Kriegerdenkmal ein. Stadtpfarrer Adam Karolczak bat, im Gebet der verstorbenen Familienmitglieder zu gedenken. Der Geistliche schloss in sein Gedenken auch die Menschen ein, die durch Kriege oder Unfälle ihr Leben verloren haben. Dann legten Bürgermeister Rainer Rewitzer und Hauptmann Marcel Prill einen gemeinsamen Kranz nieder.
Der eigentliche Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Partnerschaft ging in der Wassermann-Halle über die Bühne. Bürgermeister Rainer Rewitzer verglich die 40 Jahre mit der Rubinhochzeit in einer Ehe. Das Stadtoberhaupt dankte allen örtlichen Vereinen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben und schloss die Partnerkompanie 5./104 PzBtl. mit ein.
Rewitzer hob besonders die Präsenz ehemaliger Soldaten unabhängig deren früherer Funktion im Dienst hervor. Diesem Kreis sei es möglich, sich ausführlich über die Aktivitäten der vergangenen Jahrzehnte zu unterhalten. Freundschaft bedeute aber auch, sich regelmäßig bei Veranstaltungen daran zu erinnern, Traditionen aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Dies sei im Zeitraum der Partnerschaft mit wechselndem Personal bestens gelungen, betonte Pleysteins Stadtoberhaupt.
Lob für Richard Bergler
Dass alles hervorragend organisiert war und alle einzuladenden Mitstreiter gefunden wurden, sei Richard Berger als ehemaligem Soldaten und Hauptorganisator des Festes zu verdanken, sagte Rewitzer unter dem Beifall der Gäste.
Kompaniechef Hauptmann Marcel Prill dankte „dem lieben Rainer“ für die Worte und zugleich für das „einzigartige Erleben dieser Partnerschaft und deren Entwicklung“. Damit sei auch die Entwicklung der Gesellschaft verbunden, betonte der Kompaniechef. All diese Zeit gemeinsam „durch dick und dünn zu gehen“, sei etwas Besonderes. Er selbst sei vor 40 Jahren geboren worden und habe in seiner dennoch schon langen Dienstzeit noch nie eine so enge Verbundenheit erlebt wie die mit der Stadt Pleystein, unterstrich Prill. Damit verbunden sei das ehrliche Bekenntnis der mit der Partnerschaft betrauten Personen zur Bundeswehr. „Alte Werte können in Pleystein noch erlebt werden“.
Dann tauschten Rewitzer und Prill als „Zeichen der Erinnerung und der Freundschaft sowie zur Bekräftigung der Patenschaft“ die vom Spieß der Kompanie, Oberstabsfeldwebel Tobias Knop, geschaffenen Urkunden aus. Daran schloss sich dann der gemütliche Kameradschaftsabend an.
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