Die katholische Pfarrei Pleystein und die Stadt feierten am Sonntag das Fest der Kreuzerhöhung. Der Festgottesdienst zum Kreuzbergfest musste in diesem Jahr wegen des Wetters zum zweiten Mal in der Kreuzbergkirche stattfinden.
Die Festpredigt hielt Pfarrer Martin Popp, der mit Pleysteins Stadtpfarrer Adam Karolczak seit dem theologischen Studium, der Zeit als Diakon und der gemeinsamen Priesterweihe im Regensburger Dom sowie aus Zeiten des Priesterseminars eng verbunden ist. In seiner Entgegnung auf diese herzliche Begrüßung hob Pfarrer Martin Popp seine Freude hervor, den Festgottesdienst beim Kreuzbergfest halten zu dürfen. Er sei nun zwar im „tiefsten Niederbayern“ bei Landshut in einer Pfarrei tätig, aber in seinem Herzen sei er durch seinen Ursprung in Maxhütte ein echter Oberpfälzer. Schon am Tag zuvor sei er scherzhaft zu Hause gefragt worden, warum er so fröhlich aussehe. Die Antwort habe dann der Oberministrant selbst gegeben.
Humoriger Festgottesdienst
„Er darf morgen in seine Heimat fahren und seine eigenwillige Aussprache auspacken.“ Damit brachte Pfarrer Anton Popp die Besucher des Festgottesdienstes zum Lachen. Er könne, weil er auch schon öfter in Pleystein war, auch Geschichten über einen alten Pfarrer erzählen. „Dafür müsstet ihr mir aber ein paar Halbe Bier ausgeben.“ Der Geistliche ist in Furth bei Landshut mit insgesamt neun Kirchengemeinden tätig. Zugleich ist der Geistliche Vorsitzender der Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden, die ihr Ziel in der Seligsprechung des letzten österreichischen Kaisers hatte. Mit seiner Seligsprechung sei das Wirken Kaiser Karls gewürdigt worden.
In seiner Ansprache erzählte Pfarrer Martin Popp zunächst von seiner Tätigkeit als Schulpfarrer im Gymnasium seiner Pfarrei. Dort gehe es in der zehnten Klasse vor allem um künstliche Intelligenz, Menschenwürde und weitere aktuelle Themen, die im Alter von 15 bis 16 Jahren manchmal „recht trocken“ sein könnten. Er, mit seinen 35 Jahren, müsse feststellen, dass sich bei Jugendlichen dieses Alters viel verändert habe. „Das ist ein Meilenstein innerhalb der großen Geschichte der Menschheit.“
Fest als wichtige Konstante
Betroffen von diesem Wandel sei aber auch die Gesellschaftspolitik, die sich wie ein Schnellzug gewandelt habe. Diese Veränderungen beträfen auch die Kirche, betonte der Geistliche. Das Fest der Kreuzerhöhung gehe auf das „alte Jerusalem“ zurück und habe seither nichts an Bedeutung verloren. „Die Kirche und das Christentum bewegen sich Stück für Stück aus dem Verborgenen heraus.“ Auch der Staat sei gefordert, da er der Kirche neue Standards setze. Die Religion habe viele Veränderungen im Staat bewirkt, gleichzeitig aber auch im persönlichen Leben, hob Pfarrer Popp hervor.
Das Fest der Kreuzerhöhung nannte der Geistliche eine wichtige Konstante. In diesen Zeiten des Wandels habe das Kreuz immer eine bedeutende Rolle gespielt. „Das Kreuz steht immer noch; Gott wird weiterhin in den Mittelpunkt gestellt, was den Blick auf die Menschen eröffnet.“ Das Kreuz im Zentrum der Gesellschaft und des Glaubens zeige, dass Menschen- und Gottesliebe sowie das gemeinsame Feiern eines Gottesdienstes im Mittelpunkt stünden. Das „Tragen des Kreuzes“ gehöre zum täglichen Leben dazu, machte der Geistliche deutlich.
Für den Kreuzbergmarkt auf dem Pleysteiner Marktplatz hatte sich eine große Zahl von Händlern angekündigt. Doch das schlechte Wetter, vor allem auch in der Nacht, hielt viele der Standbetreiber davon ab, zum Kreuzbergmarkt zu fahren. Erfreulicherweise kam dennoch bis zum frühen Nachmittag, bevor der Dauerregen einsetzte, eine große Zahl von Besuchern. Um 13 Uhr lud die Stadtkapelle Pleystein zum Standkonzert auf dem Marktplatz vor dem Rathaus ein.
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