Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) ist kein "Papiertiger", sondern eine Stadt- und Marktanalyse als Grundlage für die Zukunftsentwicklung der Stadt. Jens Gerhardt, ums-Stadtstrategien, stellte mit dieser Aussage in der Abschlussveranstaltung die Bedeutung des 140 Seiten starken Entwicklungskonzeptes heraus. Bürgermeister Rainer Rewitzer hieß im TSV-Sportheim zahlreiche Bürger willkommen, auch einige Stadträte waren mit von der Partie.
Vor einem Jahr habe im Hotel "Regina" die Auftaktveranstaltung für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept begonnen, in der nachfolgenden Zeit seien die Ideen der Lenkungsgruppen in zwei gut besuchten Bürgerwerkstätten zusammengefasst und ausgearbeitet worden, erinnerte der Bürgermeister. Gerhardt nannte es etwas "Besonderes" die Stadt Pleystein allen Thematiken mit Blick das Jahr 2030 erfasst zu haben. Dies sei jetzt auf 140 Seiten in Druck und Bild umgesetzt worden. Die Hälfte davon seien konkrete Projekte und Maßnahmen für die Fortentwicklung der Stadt. Die Markt- und Stadtanalyse sei notwendig gewesen, um eine für alle gleiche Besprechungsgrundlage zu haben. Entstanden sei eine Art "Chronik von Pleystein", mit der Geschichte der Stadt, auch der vorhandenen Wirtschaft, meinte Gerhardt.
Bewusst gewählter Leitsatz
"Pleystein im neuen Glanz - die Rosenquarzstadt mit dem Blick in die Zukunft und einem starken Zusammenhalt" - dieser bewusst gesetzte Leitsatz sei aufgrund der Erkenntnis gewählt worden, die Stadt könne noch "aufpoliert" werden. Dazu nannte Gerhardt unter anderem die Wege, den Kreuzberg, die Beherbungsbetriebe. Das Glänzen des Berges, erkannt bereits im 13. Jahrhundert, fordere auf, aus der Stadt "mehr zu machen". Als extrem nannte Gerhardt das Zottbachtal mit seinen Mühlen und Schleifen, das den Begriff Alleinstellungsmerkmal verdiene. Ohne konkret zu werden, deutete Gerhardt die Notwendigkeit der weiteren Entwicklung des Gewerbes an.
Markus Rösch als Projektpartner befasste sich mit dem Marktplatz und dem Ortszentrum. Hier seien von den Bürgern Freisitzflächen, weitere Stellplätze für Pkw gefordert worden. "Pleystein als Juwel" müsse nach einem Herausputzen wieder Charakter erhalten, betonte Rösch. Dazu gehöre die historische Wasserleitung wieder zu aktivieren, um dort auch eine Aufenthaltsmöglichkeit für Bürger zu schaffen. Beim Kloster hoch auf dem Kreuzberg, ergebe sich aufgrund der kleinräumigen Bausubstanz ein nur geringer Nutzungsbereich. Maßnahmen im Klostergarten, seien notwendig, ergänzte Gerhardt. Es sei das Aushängeschild Pleysteins, sagte Rösch dazu.
Zur Sprache brachte Rösch auch die Umgestaltung des Rathauses mit seiner alten Bausubstanz. Dort könnte an der Seite zur Steingasse hin beispielsweise ein Bürgersaal angebaut werden. Ziel im Rathaus selbst sei aber komplette Barrierefreiheit zu schaffen. Wichtig sei auch die Innenentwicklung in Verbindung mit der Aufwertung der Innenhöfe bei den Gebäuden am Marktplatz. Dazu müssten den Eigentümern Chancen aufgezeigt werden, die sich aus Sanierungen ergeben. Alles aber sei "nicht der Weisheit letzter Schluss", sondern nur als eine von vielen Varianten zu sehen. Noch wichtiger sei, dass die Bürger die Vorhaben auch finanziell stemmen können.
Rote und blaue Punkte
Im Anschluss konnten die Besucher an Landkarten und Grafiken mit roten und blauen Punkten die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Maßnahmen einstufen. Eine gute halbe Stunde hatten die Gäste dafür Zeit. Das Ergebnis fasste der Referent zusammen: Das Gefühl sei, dass das Projekt "ISEK" der richtige Weg sei.
Unterschiedlich die Meinung der Bürger zur Verkehrsführung auf dem Marktplatz. Ein Vorschlag lautete, für eine künftige Pflasterung am Marktplatz Beispiele in der Region zu besuchen. "Das darf kein Millionengrab werden", warnte Gerhardt. Auf der Tafel Tourismus fanden sich vermehrt blaue Punkte, das Zeichen einer Zurückhaltung der Bürger.
Rösch hatte mit den Besuchern das Problem Bürgerhaus erörtert und dafür mehr rote Punkte als Zustimmung erhalten. Der Bürgermeister kündigte ohne feste Terminangabe eine Sondersitzung des Stadtrates an, in der die Umsetzung des Konzepts beschlossen wird.















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