„178 Jahre waren die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen von Pleystein das Ackerfeld der Niederlassung der Ordensgemeinschaft der Armen Schulschwestern, die sich seit ihrem Einzug am 8. November 1842 immer als Mitarbeiter Gottes verstanden haben.“ So beschrieb Stadtpfarrer Pater Hans Ring das Wirken der Ordensschwestern, die die Stadt mit Ende des Kindergartenjahrs offiziell verlassen haben.
Coronabedingt war die Verabschiedung verlegt worden, auch in der Hoffnung, den Mitgliedern der Pfarrgemeinde mehr Möglichkeit für persönliche Abschiedsworte zu geben. Doch daraus wurde nichts, die Hygienevorgaben verhinderten einen liebenvollen Händedruck als Zeichen des Danks. Im Festgottesdienst zum Erntedankfest verabschiedete die katholische Pfarrgemeinde Schwester Simonetta und Schwester Maria, die beide bis zum Abschied des Ordens im Kindergarten und in der Pfarrgemeinde gewirkt haben. Viele der früher in Pleystein tätigen Schwestern leben in Schwesternruheheimen und konnten coronabedingt nicht anreisen.
Dank für "reiche Ernte"
Stadtpfarrer Ring nannte das an diesem Tag zu feiernde Erntedankfest als bestens geeignet, den Schwestern für die „reiche Ernte“ zu danken, die mit deren Einsatz und mit dem Wirken Gottes gedeiht ist. Der Seelsorger erinnerte daran, dass vor drei Jahren die 175-jährige Präsenz der Schwestern in der Stadt gefeiert wurde.
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„Die Schwester gehörten zu Pleystein wie die Kreuzbergkirche und die Stadtpfarrkirche“, hob Pater Ring hervor. Es sei immer das Bestreben der Schwestern gewesen, das Pfarrleben im Sinne Gottes zu gestalten. Doch es auch klar geworden, dass mangels Nachwuchs keine andere Möglichkeit mehr bestehe, die Pleysteiner Niederlassung des Ordens aufzugeben, bedauerte der Geistliche.
Schwester Maria Fuchs erinnerte an die erste Kindergartenschwester Balduine, die von 1930 bis 1957 den Kindergarten prägte. Provinzoberin Schwester M. Monika Schmidt stellte den Dank an die Schwestern in den vergangenen 178 Jahren in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Stellvertretend für sprach sie Schwester Maria mit ihrem liebevollen und umsichtigen Einsatz im Kindergarten, Schwester M. Simonette Röckl im Besonderen für die musikalische Früherziehung und Schwester M. Adelhilda Dinauer an.
"Erinnerung an Werte"
Kirchenpfleger Hans Helgert sprach im Namen der Pfarrgemeinschaft Pleystein, somit auch für die Orte Miesbrunn und Burkhardsrieth, die Abschiedsworte. „Was bleibt nach den 178 Jahren Ihres Wirkens? Es bleiben die Erinnerung an die Werte, die Sie uns gebracht haben“, gab Helgert die richtige Antwort auf die eigene Frage. Zur Erinnerung überreichte Helgert der Mutter Oberin ein Bild der Gründerin der Ordensgemeinschaft.
Beate Schuch als neue Leiterin der Kindertagesstätte dankte für die aufopferungs- und liebevolle Arbeit der Schwestern. Auch weiterhin sei hier jeder bestrebt, die Kinder an den Glauben heranzuführen. Aus der Vielzahl von Festen im Kindergarten hätten die Kinder viele lebenspraktische Erfahrungen sammeln können. Vor der Ansprache hatten sich die Vorschulkinder von Schwester Maria verabschiedet.
Auch Bürgermeister Rainer Rewitzer dankte den Schwestern für das segensreiche Wirken, das auch soziale Kompetenz, Fairness im Umgang miteinander und vor allem musikalische Früherziehung vermittelte. Den Gottesdienst gestalteten Johanna Härtl, Harald Bäumler, Max Frischholz, Holger Scheufler, Sophia Kirschsieper und David Kirschsieper, der auch die Leitung hatte, musikalisch.Vor dem Gotteshaus standen die Kindergartenkinder Spalier mit Fähnchen in den Kirchenfarben gelb-weiß. Anschließend lud Bürgermeister Rewitzer zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt ins Hotel „Regina“ ein.
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