Seit knapp 50 Jahren besteht die Pleysteiner Holzschnitzergemeinschaft. Seit über drei Jahrzehnten bauen die engagierten Hobbyschnitzer einige Tage vor dem Weihnachtsfest mit viel Liebe zum Detail auch die beiden alten Krippen in der Stadtpfarrkirche St. Sigismund und in der Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg auf.
Heuer waren bei den über sechsstündigen Arbeitseinsätzen in beiden Gotteshäusern die Schnitzerkameraden Gerhard Müller, Hermann Schneider, Gerhard Janker, Josef Weig und Erich Neuber ehrenamtlich mit von der Runde. Die imposante Darstellung von der Geburt des Herrn in der Rita-Kapelle der Kreuzbergkirche wurde vor 100 Jahren im Oberammergauer Stil erbaut und von dem unvergessenen Pleysteiner Schnitzkünstler Georg Müller (1899 bis 1966) mit Blankfiguren bestückt. Fast alle in den Pleysteiner Familien vorhandenen Hauskrippen sind davon Nachbildungen.
Auch die nicht minder beeindruckende Krippe in der Stadtpfarrkirche kann dank einer vorbildlichen Wiederinstandsetzungs- und Vervollständigungsaktion der Holzschnitzerschar seit nunmehr 35 Jahren wieder in einem kompletten Zustand präsentiert werden. Überliefert ist, dass die 113 handgeschnitzten und farbig gefassten Figuren, die 15 bis 20 Zentimeter hoch sind, und die Tiere dieser Landschaftskrippe um 1925 in der Gegend von Oberammergau erworben wurde.
Den Ruinenstall baute Handwerksmeister Georg Müller, im Volksmund nur der "Schmied-Schiorsch" genannt. Das heroisch wirkende Hintergrundbild mit der Stadt Bethlehem auf dem Berge wurde 1950 vom hiesigen Heimatforscher und Künstler Siegfried Poblotzki (1917 bis 1997) gemalt. Auch dieses Gemälde wurde vor einigen Jahren restauriert.
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