Hans-Peter Wallner, Vorsitzender der Feuerwehr, erinnerte an den Donnerstag, 24. Juni 1869, dem Gründungstag der Jubelwehr. Die Grußformel „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ habe auch heute noch ihren Bestand. Nach dem Totengedenken übernahm Zweite Bürgermeisterin Andrea Lang die Moderation des Abends.
Lang bezog sich in ihrer Einleitung auf den Ostermontagsgottesdienst mit der Wehr in der Kreuzbergkirche. Dort hatte Pater Reinhold Schmitt den einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy mit seiner Aussage „Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt“ zitiert und gleichzeitig eine Nähe zu den Wehren gesehen.
Bürgermeister Rainer Rewitzer nannte es eine große Ehre, Schirmherr sein zu dürfen. Die Wehr sei aus einer Notsituation heraus mit dem Grundgedanken andere Menschen zu retten und zu schützen, gegründet worden. Dieser Grundsatz habe bei der Wehr auch noch heute seine Berechtigung. Der Kommersabend, mit seiner eigentlichen Übersetzung „Zusammenkunft zu einem besonderen Fest“ gebe die angemessene Gelegenheit den Wehrmitgliedern Dank zu sagen. Die Stadt selbst sei stolz auf ihre Wehr und deren Schlagkraft, betonte das Stadtoberhaupt.
Stadtheimatpfleger Bernd Piehler spannte seinen Bogen über die Geschichte des Feuerwehrwesens von den „alten Ägyptern“ und über das Römische Reich bis hin zur Gründung des organisierten Feuerlöschwesens in der Region in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In Pleystein sei der Löscheimer aus Leder das wichtigste Brandbekämpfungsmittel gewesen. Im Brandfall wurden die Eimer in Doppelkette weitergereicht. Ab 1848 wurden in Deutschland die ersten Feuerwehren gegründet. Die Pleysteiner Wehr nahm nach ihrer Gründung am 24. Juni 1849 einen gewaltigen Aufschwung, weil das königliche Bezirksamt Vohenstrauß eine Feuerwehrpflicht für alle Männer einführte. Am 19. Mai 1889 zählte die Pleysteiner Wehr 44 Mitglieder.
Ehrenschirmherr Stadtpfarrer Pater Hans Ring meinte, der Abend sei Anlass, dankbar auf 150 Jahre zurückzuschauen und sich an die Menschen zu erinnern, die ihren Beitrag geleistet haben, dass die lange Geschichte von Erfolg gekrönt ist. Der Stadtpfarrer vergaß aber auch nicht die Menschen, die im Hintergrund ihren Dienst leisten. Für das Wetter am Festsonntag sei er aber im Gegensatz zur Ansicht von Bürgermeister Rewitzer nicht zuständig, weil er an diesem Tag nicht als Seelsorger „im Dienst“ sei, meinte Ring mit Blick auf den Festprediger Pfarrer Konrad Hausner.
Ehrenschirmherr Landrat Andreas Meier, im „Feuerwehrleben“ selbst Oberlöschmeister, ging auf den Vortrag Piehlers ein, der deutlich machte, dass Brandereignisse immer einer Katastrophe gleichkommen, die zur Mittellosigkeit von Menschen geführt haben. Die Geschichte zeige aber auch den immer herrschenden Teamgeist. Die Wehren mit ihren modernen Gerätschaften seien ohne das geeignete Personal wertlos. Es sei aber notwendig, den Menschen im Ehrenamt, den Helfern im Notfalleinsatz wieder mehr Respekt entgegenzubringen, appellierte Meier. Der Abend sei auch der richtige Auftakt für das Jubiläumsfest, für dessen Gelingen der Landrat dem Vorsitzenden der Wehr einen Umschlag überreichte.
Kreisbrandrat Marco Saller überbrachte die Glückwünsche der Kreisbrandinspektion. Die Geschichte der Wehr lasse ein gut funktionierendes Netzwerk erkennen. Dazu tragen der Verein und die aktive Wehr als zwei ineinandergreifende Räder bei, betonte der Kreisbrandrat. Seine Gratulation verband Saller mit dem Wunsch, dass die Geschichte der Wehr fortgeschrieben wird.
Festleiter Hans Rewitzer hob hervor, dass sich das Bild der Freiwilligen Feuerwehren im Laufe der Jahrzehnte deutlich gewandelt hat, nicht aber die Liebe vieler Menschen zur Feuerwehr. Nicht mehr vergleichbar seien die Herausforderungen, vor allem bei besonderen Einsätzen oder auch Naturkatastrophen, die Wehrmitglieder enormen psychischen Belastungen aussetzen. Als ehemaliger Kreisbrandinspektor freue er sich über die Gründung der Kinderfeuerwehr und über die hervorragende Jugendarbeit.
Einen Blumenstrauß überreichte Wallner am Ende der Moderatorin des Abends, Andrea Lang. Sie habe dem Abend eine besondere Note gegeben und zu einem harmonischen sowie stilvollen Ablauf beigetragen, sagte der Vorsitzende unter dem Beifall der Gäste.
Für 30-jährige Mitgliedschaft wurden Rudolf Bauer, Lothar Bierler, Gerald Rewitzer, Anton Schön und Ludwig Putzer ausgezeichnet. Die Ehrungen und Beförderungen der aktiven Mitglieder übernahmen Kommandant Markus Völkl und Zweiter Kommandant Hans Beugler. Nach dem Staatlichen Ehrenzeichen in Gold für 40-jährigen aktiven Dienst dankte die Wehr mit einem Bierkrug nochmals Karl Herrmann, Martin Zehent, Gottlieb Bulenda, Hubert Rewitzer und Hans Beugler für ihren Einsatz. Für 25-jährigen aktiven Dienst wurde Ernst Kirchsieper geehrt, seit 30 Jahren sind Josef Bock und Bürgermeister Rainer Rewitzer im Einsatz. Konrad Schatz die Streifen für die Uniform für 20 Jahre aktiven Dienst, für zehn Jahre Dienst als Oberfeuerwehrmann Florian Zehent ebenfalls die Verschönerung für die Uniform. Daniel Kabitschke erhielt ein Dankeschön für zehnjährigen Dienst.
Max Zehent führte als Vorsitzender die Wehr von März 2014 bis April 2018. Dafür überreichte ihm der Vorsitzende Hans-Peter Wallner einen Geschenkkorb.
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