Lisa Krottenthaler ist in Plößberg bekannt, nicht nur bei den Schülern. Für die Eltern und Großeltern war sie Ansprechpartnerin, wenn ein Kind krank wurde und von der Schule abgeholt werden musste. Und auch sonst managte sie den kompletten Schulalltag, ihre Stunden zählte sie nie. Ihr Posten war als Drittelstelle dotiert, doch Lisa Krottenthaler verbrachte dort sehr viel Zeit mehr auf ehrenamtlicher Basis.
Auch beim Umzug vom alten in das neue Schulgebäude vor vier Jahren packte Lisa Krottenthaler kräftig mit an und organisierte den gesamten Ablauf. Nach 25 Jahren intensiver Zeit in "ihrer Schule" war es für Lisa Krottenthaler am vergangenen Freitag dann so weit. Die Sekretärin wurde mit einer Abschiedsfeier von ihren Kollegen und Schülern in den Ruhestand verabschiedet. "Ich gehe mit Wehmut", gab sie zu. Zu ihrer Nachfolgerin, die bereits in dieser Woche ihren Dienst in Plößberg angetreten ist, meinte sie: "Die Magdalena ist a ganz a Nette - ich finde, das passt." Die 35-jährige Magdalena Reger wird die Nachfolge von Lisa Krottenthaler antreten. Sie ist nicht nur in Plößberg, sondern auch in Krummennaab als Sekretärin tätig - jeweils für zweieinhalb Tage. In Plößberg vor Ort ist sie Montag, Mittwoch und zwei Stunden am Donnerstag.
"Das kann ich meinem Mann nicht antun", antwortete sie auf die Frage, warum sie das Angebot von Schulleiterin Irmgard Wittmann, ihren Dienst noch für zwei weitere Jahre zu verlängern, abgelehnt hat. Eine Sache möchte Lisa Krottenthaler aber noch loswerden, bevor sie ihrem Mann, der bereits im Ruhestand ist, zu Hause Gesellschaft leisten wird: "Der Beruf der Verwaltungsangestellten an Grundschulen ist mit zu wenig Stunden angesetzt", moniert sie die Regulierung des Kultusministeriums, das für die Kalkulation der Wochenstunden zuständig ist. "Jede Sekretariatsangestellte arbeitet über ihr Pensum", fügte sie hinzu. Generell ist sie der Meinung, dass der Beruf der Verwaltungsangestellten unterschätzt wird. Gerade in Zeiten, in denen der Computer als Arbeitserleichterung gesehen wird, sei es ein Irrglaube, dass der Verwaltungsaufwand geringer werde, so die ehemalige Sekretärin.
Nichtsdestotrotz blickt sie freudig auf ihren Ruhestand, in dem sie nicht nur viel Zeit mit ihrem Mann, sondern auch mit ihren Enkelkindern verbringen wird. Und auch auf Wanderungen und viel Zeit in ihrem Garten freut sie sich. In der Grundschule wird sie aber trotzdem noch ab und zu vorbeischauen, versprach sie.
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