Plößberg
17.04.2024 - 15:33 Uhr

Asiatische Hornisse bei Plößberger Imkern ein Thema

Über mögliche negative Folgen für die Bienenzucht durch die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax, Bild) informierten sich die Plößberger Imker. Bild: Axel Heimken/dpa
Über mögliche negative Folgen für die Bienenzucht durch die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax, Bild) informierten sich die Plößberger Imker.

Mit einer Rückschau auf die 100-Jahr-Feier in Stein begann Vorsitzender Franz Reichl die Versammlung des Plößberger Imkervereins. Dabei seien Zweiter Vorsitzender Leonhard Kellner und Franziska Schön geehrt worden.

Den Fachvortrag hielt Fachberaterin Renate Feuchtmeyer mit dem Thema „Auswinterung der Bienenvölker“. Neben den imkerlichen Arbeiten über das Jahr nahmen die Bienenkrankheiten einen Großteil des Vortrages ein, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

Kreisvorsitzender Martin Fischer kam auf die Asiatische Hornisse zu sprechen, die sich immer weiter in Deutschland ausbreite und die in Pilsen gesichtet worden sein soll. Die Imker dürften sich aber nicht zu Kurzschlussreaktionen hinreißen lassen. Zwar wäre es möglich, mit Lockfallen eine Art Monitoring durchzuführen. Dabei würden aber auch viele andere Insekten angelockt. Auch seien die heimische und die etwas kleinere Asiatische Hornisse optisch nur schwer zu unterscheiden.

Das Entfernen von Nestern müsse ein Sachverständiger übernehmen, eigenmächtiges Handeln wäre strafbar, schreibt der Verein weiter. Diesem Problem muss sich laut dem Redner künftig das Landratsamt mit der Unteren Naturschutzbehörde stellen.

Ob die Asiatische Hornisse ein Problem für die Imker wird, kann aber noch nicht abschließend geklärt werden, wie sich in der Diskussion mit Fachberaterin Feuchtmeyer herauskristallisierte. So gibt es zum Beispiel in Italien Gebiete, in denen von Problemen mit der Asiatischen Hornisse berichtet wird, während Imker in anderen Regionen keine Schwierigkeiten zu haben scheinen.

Die Frage eines möglichen Schadensersatzes stand auch im Raum. Der Nachweis, ob ein Wildtier an einem Volksverlust Schuld trägt, stellt sich gerade in derartigen Raubfällen als schwierig heraus, wenn kein direkter Schaden am Bienenstock selbst entsteht. Eine derartige Situation besteht beispielsweise bei Wespenattacken, mit denen gesunde Völker problemlos fertig werden. Wodurch kein Schadensersatzanspruch entsteht. Für den Imker bedeutet dies, dass gerade im Hinblick auf die schon vorhandenen vielfachen Bienenkrankheiten ein weiterer zu beobachtender Faktor auftritt.

Die Bejagung findet in Frankreich, Südeuropa und auch in Deutschland bereits seit Jahren extensiv statt und führte zu keinem realistischen Erfolg. Daher ist anzunehmen, dass sich die Asiatische Hornisse als eine weitere Art etablieren wird.

 
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