Plößberg
09.10.2023 - 16:12 Uhr

Bürgerinitiative feiert mit Wanderung 10. Jubiläum

Die Bergwaldgebiete um Haselstein, Kogeri und Silberhütte sind auch zehn Jahre nach der ersten Wanderung der Bürgerinitiative erhalten geblieben. Dies sei so nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

Die "Bürgerinitiative zum Schutz von Mensch und Natur in der Gemeinde Plößberg" feierte Ende September 10-jähriges Bestehen und lud zur Jubiläumswanderung "10 Jahre windparkfreie Kogeri" geladen. Bei strahlendem Sonnenschein ging es vom Großen Weiher über die sogenannten Dachslöcher im Plößberger Wald hinauf auf 780 Meter Höhe zur Kogeri (Gemeinde Flossenbürg) und zur Burgruine Haselstein (Gemeinde Floß).

Die Initiative feierte mit dieser Wanderung sowohl ihren 10. Geburtstag als auch die Tatsache, dass die herrlichen Bergwälder des Nördlichen Oberpfälzer Waldes wider Erwarten auch zehn Jahre nach der ersten Vereinswanderung in ihrer ganzen Schönheit erhalten geblieben sind, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins.

Seit 2013 veranstaltet die Plößberger "Bürgerinitiative zum Schutz von Mensch und Natur in der Gemeinde Plößberg" alljährlich eine Herbstwanderung, um interessierten Mitbürgern die Vielfalt und den Wert der heimischen Landschaften zu vermitteln und auf deren Bedrohung durch Infrastrukturmaßnahmen aufmerksam zu machen. Darüber hinaus haben die Mitglieder des Vereins im vergangenen Jahrzehnt zahllose politische Gespräche geführt, Briefe, Artikel und Wahlprüfsteine geschrieben und verschiedene Formen bürgerlichen Engagements initiiert und unterstützt.

Ziel war dabei immer, zusammen mit der Natur auch die Menschen zu schützen, wie es der Vereinsname zum Ausdruck bringt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Initiative setze sich immer wieder gegen Flächenfraß und Waldzerstörung ein, gegen die Zunahme des Straßenverkehrs und für den Erhalt wertvoller Einrichtungen wie Campingplatz und Naturbadeplatz am Großen Weiher. Dies will der Verein auch unter der Führung des neuen Vorsitzenden Lutz Ihlow fortsetzen.

Dass die Bergwaldgebiete um Haselstein, Kogeri und Silberhütte auch zehn Jahre nach der ersten Wanderung in ihrer Einmaligkeit erhalten geblieben sind, sei keineswegs zu erwarten gewesen, sagte Vorgänger Markus Remold. Alle diese Gebiete waren als Vorranggebiete für Windräder im Regionalplan vorgesehen. Zahllose Gespräche mit Bürgermeistern, Landräten und CSU-Landtagsabgeordneten Tobias Reiß hatten damals die Befürchtung nicht ausräumen können, dass große Teile des Gebiets durch Industrieanlagen zerstört werden könnten.

"Zum Glück ist es anders gekommen," freute sich Remold. "Bis heute erfüllen diese Wälder und Bergkuppen ihre wichtigen Funktionen für Klima, Artenschutz, Freizeit und Erholung und können trotzdem von den Bayerischen Staatsforsten uneingeschränkt holzwirtschaftlich genutzt werden."

Die entsprechenden Gebiete seien zwar erneut als mögliche Standorte für Windräder an den Regionalen Planungsverband gemeldet worden, es sei aber für die Initiative schwer vorstellbar, dass diese ökologisch wertvollen Wälder gleichzeitig touristisch aufgewertet und für Industrieanlagen gerodet werden könnten, so Markus Remold. Und er fügt hinzu: "Niemand kann heute noch ernsthaft wollen, dass eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete der nördlichen Oberpfalz, ein Teil des ,Grünen Bandes', ein ausgesprochener Klimaschutzwald, der sich auf tschechischer Seite in einem ausgedehnten Schutzgebiet fortsetzt, für Windenergieanlagen gerodet wird." Nach der Wanderung kehrten die Teilnehmer, die bis aus Bärnau und Neualbenreuth gekommen waren, in den Brauereigasthof Riedl ein.

 
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