Plößberg
08.11.2019 - 15:26 Uhr

Damoklesschwert über Tierbesitzer

Eine zwei Meter dicke Hecke soll das neue Baugebiet Kapellenweg mitten in Plößberg von den umliegenden Nachbarn abschirmen. Denn Pferde, Hasen und Geflügel könnten für Störungen sorgen.

Auf 1,2 Hektar Wiese im Plößberger Ortskern entsteht das neue Wohngebiet Kapellenweg mit zwölf Parzellen. Eine zwei Meter dicke Hecke soll wie ein Lärm- und Geruchs-Puffer zwischen den Grundstücken 1 und 3 und den Tieren der Nachbarn wirken. Bild: Architekturbüro BBI/exb
Auf 1,2 Hektar Wiese im Plößberger Ortskern entsteht das neue Wohngebiet Kapellenweg mit zwölf Parzellen. Eine zwei Meter dicke Hecke soll wie ein Lärm- und Geruchs-Puffer zwischen den Grundstücken 1 und 3 und den Tieren der Nachbarn wirken.

Mitten im Ortszentrum der Marktgemeinde – zwischen Rathaus, St.-Georgskirche, Kapelle St. Thaddäus und Gastwirtschaft „Bayerischer Hof“ – entsteht auf einer Wiese mit einer Größe von rund 1,2 Hektar das Baugebiet Kapellenweg mit zwölf Bauparzellen. Neben öffentlichen Parkplätzen ist zudem ein Spielplatz geplant. Im Zuge der Erschließung soll das Anwesen in der Schloßstraße 8 samt Scheune abgerissen werden. Dort entsteht die zukünftige Einfahrt zum neuen Wohngebiet. In der vergangenen Marktratsitzung befasste sich das Gremium mit den eingegangenen Stellungnahmen zum Bebauungsplan.

Lärm durch Tiere

Die Untere Immissionschutzbehörde wies darauf hin, dass sich in der Nachbarschaft ein aktiver, landwirtschaftlicher Nebenerwerb und zahlreiche private Tierhalter (Pferde, Hasen, Geflügel) befinden. Während vom geplanten Wohngebiet keine Störungen zu erwarten seien, gelte es aber zu prüfen, ob die künftigen Grundstücksbesitzer durch die Tierhaltungen störenden oder unzumutbaren Einwirkungen ausgesetzt sind.

Eine etwa zwei Meter dicke Hecke entlang der Westgrenze der beiden betroffenen Parzellen soll diese vor Geruch und Staub der Tierhaltungen abschirmen, schreibt die Untere Immissionsschutzbehörde. Die Hecke trenne also im Flächennutzungsplan ausgewiesenes Dorfgebiet vom neuen Wohngebiet.

Für die geplante Wohnnutzung im Baugebiet könne kein "Mischgebiet Dorf" ausgewiesen werden - es bleibe ein reines Wohngebiet. Dort sei keine landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen. "Das wäre Etikettenschwindel", heißt es vonseiten der Verwaltung.

Bisher keine Beschwerden

Bürgermeister Lothar Müller zeigte sich zuversichtlich, die Situation mit der Tierhaltung durch die Hecke gut lösen zu können. Bisher habe es auch keine Beschwerden der Nachbarn gegeben. Hans Klupp (FW) aber befürchtete, dass die Lärmemission wie ein Damoklesschwert über den Tierhaltern schweben werde. Der Entwurf wurde in vorliegender Form gebilligt.

Weiterer Tagesordnungspunkt war die Erschließung des Baugebiets. Bei der Planung für die Wasserleitungen stellte das Planungsbüro BBI aus Regensburg fest, dass es sinnvoll wäre, ein etwa 100 Meter langes Stück Wasserleitung inklusive Hausschieber in der Schloßstraße gleich mit auszutauschen. Es handelt sich um eine Gussleitung aus den 60er Jahren, teilen die Planer mit. Weil an dieser Leitung ein Anschluss für das Baugebiet Kapellenweg erstellt werden soll, könne das Teilstück ab der Hauptstraße gleich mit ausgetauscht werden. Viele Schieber würden nicht mehr richtig funktionieren, zudem könne es mit dem neuen Baugebiet zu Spannungsproblemen in der alten Leitung kommen. Das Planungsbüro schätzt die Kosten auf rund 82 000 Euro.

Asbestleitungen austauschen

Ebenfalls empfahlen die Planer ein etwa 60 Meter langes Teilstück ab der Hauptstraße bis zur Abzweigung Kapellenweg in der Bogengasse mit auszutauschen - ebenfalls eine alte Asbestleitung. Das koste noch einmal 40 000 Euro. "Es besteht Handlungsbedarf, das haben die Wasserrohrbrüche in den Vergangenheit gezeigt", kommentierte Lothar Müller.

 
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