In den 70er Jahren, als vor allem Berliner Gäste in Plößberg und Umgebung Urlaub machten, gründeten Vermieter und Geschäftsleute den Fremdenverkehrsverein Plößberg. Etwa 50 Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Daher beschlossen die Mitglieder vor kurzem die Auflösung des Vereins.
Stellvertretender Vorsitzender Stefan Meyer begrüßte die 21 anwesenden Mitglieder zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Brauereigasthof Riedl. Er stellte fest, dass somit über zwei Drittel der Mitglieder anwesend sind und daher die Versammlung eine Entscheidung über die Auflösung des Vereins fällen könne.
Er berichtete auch, dass bei zwei Vorstandssitzungen keine Kandidaten für den Posten des Vorsitzenden gefunden werden konnten. Seinen Dank richtete Meyer an den bisherigen Vorsitzenden Walther Sailer, der aus gesundheitlichen Gründen das Amt nicht weiterführen könne.
Förderung bleibt erhalten
Schriftführerin Birgit Weiniger berichtete, dass es in den besten Jahren 12 Wirtshäuser und 30 Vermieter in der Gemeinde gab. Diese Zeiten seien leider vorbei. Sie stellte auch klar, dass die Auflösung des Vereins nichts mit dem Budget der Gemeinde für den Tourismus zu tun habe. Die Förderung durch die Gemeinde bleibe erhalten und auch die Werbemaßnahmen über die Tourismusarbeitsgemeinschaft Oberpfälzer Wald, die Ikom Stiftland und weitere Anbieter liefen wie gewohnt weiter. Sie informierte, dass im Falle der Auflösung das restliche Vereinsvermögen an die Marktgemeinde gehe, die es laut Satzung für touristische Zwecke einsetzen müsse.
Bei der anschließenden Abstimmung zur Vereinsauflösung votierten 20 Mitglieder bei einer Enthaltung für die Auflösung des Vereins. Bürgermeister Lothar Müller bedauerte das Ergebnis und sprach von einem schweren Schritt für die Mitglieder. Allerdings seien die Übernachtungszahlen in den letzten Jahren rückläufig gewesen, obwohl der Tourismus in der Region eigentlich gerade wieder einen Aufschwung erfahre.
Ausschreibung für Campingplatz
Die Delle in den Übernachtungszahlen sei sicherlich auch durch die Auflösung des Campingplatzes entstanden. Hier dankte er nochmals der Familie Sailer, die mit viel Herzblut den Bestand des Campingplatzes gesichert habe. Bis Ende des Jahres solle die Ausschreibung für den Campingplatz erfolgen. Bisherige Interessenten hätten interessante Konzepte, so dass am Großen Weiher weiterhin das touristische Angebot erhalten bleiben soll. Die Auflösung des Vereins habe nichts mit dem touristischen Angebot in der Gemeinde zu tun. Hier wolle man sich weiter engagieren, da der Fremdenverkehr ein gewisses Aushängeschild einer Gemeinde sei. Müller dankte allen, die das touristische Angebot im Gemeindegebiet bereichern.
Zwei Busse jede Woche
Ehrenvorsitzender und Gründungsmitglied Hans Lindner berichtete von den damaligen Gründen für eine Vereinsgründung. Die Orte in der Umgebung seien von Reisebüros angefragt worden so sei die Nachfrage nach Zimmern in der Gegend gestiegen. Zwei volle Busse seien jede Woche in Plößberg angekommen und diese vielen Gäste hätten empfangen und verabschiedet werden müssen, zudem hätten die Quartiergeber informiert werden müssen. Und so entstand der Verein, der viele Jahre lang gebraucht worden sei.
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