Der Leiter der Krippenfreunde im OWV Plößberg, Hubert Haubner, ist bereits voll mit der Planung dieser Hauptattraktion der nächsten großen Krippenschau beschäftigt. Das Konzept für das große Ereignis hat er längst im Kopf.
So werden, wie das bisher schon immer der Fall war, im vorderen Teil des Kultursaals Hauskrippen aufgebaut. Die anschließende hintere Hälfte mit der Bühne ist für die größte Krippe der Welt mit handgeschnitzten Figuren reserviert. Die Krippen werden in einer römisch-orientalischen Kulisse präsentiert. Darin werden die Hauskrippen in einzelnen Häusern aufgebaut.
Steinmetze und Zwerge
Die größte Krippe wird in einer Art Theater entstehen und ist etwa 140 Quadratmeter groß. Durch einen riesigen Torbogen gelangt man an den Ort, den ein gigantischer Wurzelberg direkt in der Mitte dominiert.
Dieser Krippenberg reicht bis zur Decke des Kultursaals. Die Besucher stehen mitten in dieser großen Krippe und würden quasi ein Teil von ihr. Auch unter dem Krippenberg, in dem ein Erwachsener aufrecht stehen kann, werden Figuren zu finden sein, so etwa Steinmetze oder Zwerge.
Dieser Riesenkrippenberg wird mit zahlreichen Mandln- und Stückln, Häusern und ganzen Städten, die von verschiedensten Schnitzern und Krippenbauern stammen, bestückt. "Da stehen dann mehrere Tausend Figuren in einer Krippe", schwärmt Haubner. Der Mittelpunkt ist der Stall mit der Heiligen Familie aus der berühmten Gerl-Krippe mit dem Engelskranz. Mit der größten Krippe der Welt, der mechanischen Krippe und weiteren Krippen im Krippenmuseum und in der Schnitzerstube, die alle in die Ausstellung integriert werden, werde das "Plößberger Krippenparadies" dieser Bezeichnung alle Ehre machen.
Hubert Haubner zeichnet seit 20 Jahren als OWV-Krippenwart verantwortlich. Die Ausstellung 2020 ist die vierte, die er plant, zusammen mit vielen Helfern organisiert und aufbaut. "Unsere Krippenausstellungen tragen zum Bewusstsein des Hauskrippenbrauchtums entscheidend bei", ist Haubner überzeugt. Etwa 50 Jahre ist es her, dass in Plößberg die erste große Krippenausstellung über die Bühne ging. Mit sechs Hauskrippen sei man damals gestartet, bei der kommenden werden etwa 40 präsentiert. Die Bezirksheimatpfleger Dr. Adolf Eichenseer, Dr. Franz Xaver Scheuerer und jetzt Dr. Tobias Appl seien immer große Verehrer des Plößberger Krippenbrauchtums gewesen.
Plädoyer für eine Region
Haubner bedauert, dass die Nordoberpfälzer Krippler von Marktredwitz bis Pleystein in den großen Krippenorten kaum als Region wahrgenommen würden. Er bedauert auch, dass bei den Regionalkonferenzen noch kein Weg gefunden wurde, um zum Beispiel als Nordoberpfälzer Krippenfreunde zusammenzufinden. Gemeinsame Ausstellungen, Werbung und Vertretung seien dabei denkbar.
Zwar seien Besonderheiten in den Krippen der Region, wie etwa der Goaßreiter, niemals aus den regionalen Krippen wegzudenken. Man dürfe aber nicht stehen bleiben und so müssten künftig auch neue Figuren Einzug in die Landschaften finden. "Wir haben hier in der Oberpfalz wunderbares Brauchtum und wunderbare Städte und Gehöfte; diese Dinge gehören in die Krippe", fordert Haubner für die Zukunft.
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