In der Juli-Sitzung des Marktgemeinderates stellte sich Diana Dippel als neue Leiterin der Grundschule Plößberg vor. Sie ist bereits seit Anfang dieses Schuljahres als Rektorin im Dienst. Dippel nutzte nun die Gelegenheit, im Marktrat die Mittagsbetreuung und die Offene Ganztagsschule für Schulkinder anzusprechen.
Offener Ganztag ab 2025 Pflicht
Dippel informierte, dass das die Offene Ganztagsschule ab 2025 Pflicht werde. Ziel sei es, ein solches Angebot so bald wie möglich anzubieten. Jedoch fehlten dafür derzeit noch geeignete Räumlichkeiten in der Grundschule. Dafür gebe es bestimmte Anforderungen, etwa eine gewisse Quadratmeterzahl pro Kind. "Der Plan wäre, das Angebot nächstes Schuljahr einzuführen. Es ist aber noch offen, wann die Offene Ganztagsschule kommt", sagte die Schulleiterin. Bis spätestens 2025 muss eine Lösung gefunden sein, da dann ein Rechtsanspruch auf einen Platz in offener Ganztagsbetreuung in Kraft trete.
Weiter berichtete sie, dass ab kommendem Schuljahr eine Mittagsbetreuung angeboten werde. "Bislang sind 14 Kinder angemeldet", so Dippel. Maximal 23 Kinder könnten betreut werden. Anmeldungen seien auch während des laufenden Schuljahres möglich - sofern Kapazitäten frei sind. Die betreuten Kinder würden mit einem Mittagessen versorgt, das laut der Rektorin von einem Gasthaus aus Floß geliefert werden soll. Zudem sei eine Hausaufgabenbetreuung vorgesehen. Die Betreuungszeit soll montags bis freitags bis 15.30 Uhr und freitags bis 14 Uhr laufen. "Im Endeffekt ist es eine Gruppe, mit unterschiedlichen Abholzeiten."
Förderung beantragt
Die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) habe zugesagt, dass sie die Mittagsbetreuung personell übernehmen wolle. Sie wäre laut Dippel dann auch der Träger des Angebots. "Sie würde die Kinder betreuen, sich um die Hausaufgaben kümmern und das Mittagessen ausgeben." Derzeit sei noch unklar, wie hoch der Kostenbeitrag für die Mittagsbetreuung sein wird, der von den Erziehungsberechtigten zu tragen ist. Zudem werde noch geklärt, wie viel die Marktgemeinde dazu zahle. Pro Betreuungsjahr gebe es eine staatliche Förderung von maximal rund 10.000 Euro. Diese Summe sei bereits beantragt.
Katrin Hüttner (SPD), die auch Familienbeauftragte ist, berichtete dass die Mittagsbetreuung kürzlich auch in einer Elternbeiratssitzung angesprochen wurde. Hüttner habe die Kosten für das Mittagessen bei drei Kindern beispielhaft durchgerechnet. Sie komme auf etwa 300 Euro im Monat. Der Wunsch der Eltern sei es, dass die Marktgemeinde das Mittagessen bezuschusst. Hüttner regte deshalb an, dass die Gemeinde einen kleinen Beitrag übernimmt. Bürgermeister Lothar Müller ließ das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung setzten. Er berichtete zudem über eine Kita-Vormittagsgruppe, die ab September in der Turnhalle untergebracht werden soll. Man sei dabei, die Betriebserlaubnis dafür einzuholen.
Mittagsbetreuung und Offene Ganztagsschule
- Mittagsbetreuung: Fördern und Betreuen der Schulkinder bis 14 Uhr beziehungsweise verlängert bis 15.30 Uhr (längstens 16 Uhr), kommunale oder freie Trägerschaft
- Betreuer: Sozialpädagogische Fachleute sowie Mitarbeiter mit erforderlicher Qualifikation in pädagogischer und fachlicher Hinsicht und Erfahrung in der Erziehungs- oder Jugendarbeit
- Kosten: Tragen in der Regel Staat, Kommunen und Eltern gemeinsam. Fördermittel können dafür beantragt werden
- Offene Ganztagsschule: Umfasst Mittagessen, Betreuung bei Hausaufgaben sowie Freizeitaktivitäten in den Bereichen Sport, Musik und Gestaltung
- Betreuer: Sozialpädagogen, Erzieher, Übungsleiter sowie pädagogische Mitarbeiter, nach Kapazität auch Lehrkräfte
- Kosten: kostenfrei, nur das Mittagessen muss bezahlt werden
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
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