Es war längst überfällig und es hat eine Menge Geld gekostet: Der Zeltlagerplatz in Plößberg der Evangelischen Jugend im Dekanat Weiden wurde mit umfangreichen Bauarbeiten um ein neues Betriebsgebäude mit professioneller Küche und einer neuen Versorgerhütte erweitert. 625 000 Euro wurden dafür investiert.
Mit der Sanierung der Einrichtung wurde im Sommer 2020 begonnen. Die Bauarbeiten sind bereits seit August 2021 abgeschlossen. Kurz nach der Fertigstellung im vergangenen Jahr konnten im Camp 280 Jugendliche ihre Ferienfreizeit dort verbringen. Fehlte nur noch die Einweihung: Diakon und Geschäftsführender Dekanatsjugendreferent Fabian Endruweit begrüßten zur kleinen Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag. Leider mussten sich die Gäste während der Feierstunde in der Halle versammeln, weil es just bei Beginn der Veranstaltung anfing zu regnen.
Rezept für gutes Zusammenleben
Der Neubau, erklärte Endruweit, habe für ihn eine tiefere, nicht technische Bedeutung. "Das hat was mit dem zu tun, was wir glauben", sagte er zu den etwa 70 Gästen. In Plößberg sei dies auch eine Investition in die Zukunft der Jugendarbeit. "Damit sind wir nun für die kommenden Jahre bestens gewappnet." Als Symbol für Gemeinschaft stellte Martin Waßink, Mitglied der Dekanatsjugendkammer, einen großen, neuen Kochtopf auf den Tisch. Schon in der Bibel habe die Essens-Gemeinschaft eine weitaus höhere Bedeutung als nur der Verzehr von Speisen, betonte er. Ob es 12 Leute oder 5000 seien am Tisch – es gehe immer um mehr als satt werden. "Das ist besonders in unserem Zeltlager der Fall", so Waßink. Er bat die Gäste, individuell die "Hauptzutaten" für ein gelungenes Rezept zum Zusammenleben zu notieren. Viele kreative Ideen zum Thema fanden sich letztendlich im Topf, darunter "Freiheit" und "Freundschaft", "Offen für andere sein", "Voneinander lernen".
Stellvertretender Dekan Manuel Sauer, der den Segen sprach, wünschte sich für das Dekanat immer Gott im Haus. "Vielleicht beim Tischgebet", schlug er den Bogen zum Küchenneubau, wo ab jetzt regelmäßig gemeinschaftliches Essen für eine große Jugend- und Kindergruppe vorbereitet wird.
Nun auch barrierefrei
"Die Zeltlager der Evangelischen Jugend haben Kultcharakter und gehören für viele Kinder und Jugendliche in der Region zum Sommer wie Sonne und Eiscreme", erklärte Endruweit. Er bezeichnete das neu gestaltete Areal als einen der schönsten und größten Jugend-Zeltlagerplätze im bayerischen Dekanat. Er stellte die Barrierefreiheit im Gebäude sowie auf dem Gelände heraus, so dass nun jederzeit Kinder und Jugendliche mit Handicap teilnehmen könnten. Zur Finanzierung gab er bekannt, dass zwei Drittel der Gesamtkosten - 415 000 Euro - aus Fördermitteln und Spenden stammen. Ein Drittel der Baukosten in Höhe von 210 000 Euro stammten aus Eigenmitteln. Bürgermeister Lothar Müller bedankte sich für die Investitionen auf dem Areal, denn davon profitiere auch die Jugend im Ort. Ihn freute es, dass der Zeltplatz des Evangelischen Jugenddekanats seit Jahrzehnten gern angenommen werde. Müller berichtete von der jüngst eingeweihten Umgehung mit dem Hinweis, dass bei den Planungen auch eine Trasse mitten durch den Zeltplatz angedacht gewesen sei. Dies hätte eine Verlegung erforderlich gemacht. Dank der Westumgehung sei diese Sorge vorbei. In Bezug auf die Ausschreibung des neu zu gestaltenden Campingplatzes versprach der Bürgermeister, dass auch bei diesen Planungen sowohl am Campingplatz wie am Badeweiher die Belange der Jugend große Beachtung fänden.
Nach den Feierlichkeiten konnten die neue Küche und die Versorgerhütte sowie das Gelände mit den bereits aufgebauten Schlafzelten besichtigt werden. Das ließen sich Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler und die Vertreter der Kreisjugendringe Tirschenreuth, Neustadt/WN und der Stadt Weiden nicht entgehen. Unter den Gästen befanden sich auch Förderer sowie die Handwerker der Bauausführung. Musikalisch stellte sich für das Fest eine dreiköpfige Jugendband vor, extra neu gegründet.
Ukrainische Kinder mit dabei
Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien berichtete der Dekanatsjugendreferent vom aktuell anstehenden Zeltlager. Ab 10. August verbringen in zwei Zeltlagern etwa 140 Kinder und Jugendliche sowie 40 Teamer einige Sommertage in Plößberg. Freudig berichtete Endruweit von der Teilnahme von ukrainischen Kindern an der Zeltlager-Freizeit. Diese habe man kurzfristig aufnehmen können.
Finanzierung
- Gesamtinvestition: 625.000 Euro
- Davon 415.000 Euro an Fördermittel, öffentliche Gelder und Spenden
- Beteiligt waren unter anderem die Kreisjugendringe, der Förderverein, Aktion "Antenne Bayern hilft", Gemeinde Plößberg, Bezirksjugendring, Bayerischer Jugendring, Landkreise, Stadt Weiden
- Aktion "Goldener Kochlöffel": 50.000 Euro aus privaten Spenden
- Eigenmittel vom Dekanat: 210.000 Euro
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