Plößberg
01.08.2022 - 10:31 Uhr

Plößberger Ortsmitte von Lkw-Verkehr befreien

"Soziale Mitte", Großer Weiher, medizinische Versorgung und Schwerlastverkehr: Dies waren die großen Diskussionsthemen bei der Bürgerversammlung in Plößberg.

Neben vielen Mitarbeitern aus der Verwaltung und den Markträten war auch der städtebauliche Berater im sozialen Bereich Dr. Klaus Zeitler (links) zu Gast bei der Bürgerversammlung. Er stellte das Projekt "soziale Mitte" den Zuhörern vor. Bild: flt
Neben vielen Mitarbeitern aus der Verwaltung und den Markträten war auch der städtebauliche Berater im sozialen Bereich Dr. Klaus Zeitler (links) zu Gast bei der Bürgerversammlung. Er stellte das Projekt "soziale Mitte" den Zuhörern vor.

Zur ersten Bürgerversammlung für alle Orte des Gemeindegebiets Plößberg nach Corona lud Bürgermeister Lothar Müller in den Kultursaal in Plößberg ein. Zu Beginn stellte Bürgermeister Lothar Müller die größten laufenden Projekte im Gemeindegebiet vor. Dazu gehören die Stauseebrücke mit den angeschlossenen Straßen (11 Millionen Euro bei 80 Prozent Förderung), die Ortsumgehung (12 Millionen Euro; Träger der Freistaat Bayern) und die beiden Bauprojekte Kooperatorhaus in Beidl und das evangelische Gemeindehaus in Plößberg.

Ein wichtiges Thema war auch die "soziale Mitte" in Plößberg. Der städtebauliche Berater Dr. Klaus Zeitler stellte die Besonderheit in Plößberg heraus, dass im Ortskern mit einer Senioreneinrichtung, einer Kinderbetreuungseinrichtung, Arzt, Apotheke, Physiotherapeuten, Bäckerei, Supermarkt und einem Gasthaus viel geboten sei. Zusätzlich waren bis vor kurzem ein zweiter Bäcker und eine Zahnarztpraxis dort zu finden. Mit dem Kauf des "Schwarzen Adlers" und des angrenzenden Gebäudes möchte die Gemeinde den Ortskern stärken und Leerstand beseitigen. Ziel sei auch, alle bisherigen Angebote zu erhalten und im besten Fall weiter auszubauen.

Müller freute sich, dass die Ortsumgehung nach vier Jahren Bauzeit fertiggestellt und eröffnet werden konnte. Damit sei aber nicht Schluss. "Nächstes Ziel ist die Anbindung der Flosser Straße an die Umgehungsstraße, damit auch Schwerlastverkehr aus Richtung Floß nicht in den Ort hineinfahren muss", erklärte der Rathauschef. Bei Gesprächen mit dem Staatlichen Bauamt stellte man in Aussicht, diese Anbindung zu übernehmen, wenn sich die Gemeinde um den Grundstückserwerb kümmere. Ein Zuhörer wollte dazu wissen, ob die Ortsdurchfahrt für den Schwerlastverkehr gesperrt werde. Dies bejahte der Bürgermeister.

Medizinische Versorgung

Eine weitere Zuhörerin bat darum, zur nächsten Bürgerversammlung offensiver durch Aushänge einzuladen. Sie merkte auch an, dass der Slogan des neuen Gemeindelogos "Markt mit Perspektiven" bei ihr die Frage aufwerfe, welche Perspektiven man in Plößberg habe. Sowohl die Arztpraxis als auch die Apotheke haben keinen barrierefreien Zugang, was allerdings in der heutigen Zeit eine Grundvoraussetzung sei. Zusätzlich stellte sie auch die Frage, wie man einen neuen Apotheker oder Hausarzt in den Markt holen möchte, wenn die bisherigen aus Altersgründen aufhören und die Gebäude die Voraussetzungen nicht erfüllen. Das Problem der Barrierefreiheit sei laut Müller natürlich bekannt, kann aber bei laufendem Betrieb nur schwer behoben werden. Zeitler ergänzte, dass auch dies mit dem Thema "soziale Mitte" aufgegriffen werde. Hans Klupp fügte an, dass der Landkreis Tirschenreuth mit dem Programm "Hausarztschmiede" ebenfalls zum Erhalt der medizinischen Versorgung beitragen wolle. Ein Vorschlag eines Zuhörers war, dass die Lage Plößbergs gut sei, um ein Ärztehaus mit Apotheke zu verwirklichen.

Eine Perspektive für Bauwillige gebe es auch, nachdem das Baugebiet Kapellenweg in Plößberg geschaffen sei, das neue Baugebiet Schlossleite in Wildenau voranschreite und die Erweiterung des Baugebiets Steinfeld in Schönkirch begonnen werde.

Bauzaun wegen Rechtslage

Auch der Große Weiher führte zu Diskussionen. Eine Anmerkung war, dass der Eintritt am späten Abend weiter reduziert werden sollte. Es kam die Frage, ob die Maßnahmen mit dem Bauzaun zur Abtrennung irgendwann wieder aufgehoben werden. Der Bürgermeister betonte, dass die Gemeinde lieber alles so belassen hätten wie früher, dies sei aber aufgrund der aktuellen Rechtslage nicht möglich, da er und der Marktrat persönlich haftbar gemacht werden könnten. Daher habe man versucht - nach Empfehlungen eines Gutachtens - sowohl einen freien Badebereich, als auch das beaufsichtigte Waldstrandbad zu erhalten. Andernfalls müssten alle baulichen Maßnahmen am Großen Weiher zurückgebaut werden. Ob das bisherige Waldstrandbad in den neuen Bereich am ehemaligen Campingplatz integriert werde, hänge von den eingereichten Konzeptvorschlägen ab. Dazu könne man jetzt noch keine Aussagen treffen. Die Ausschreibung dazu laufe noch.

Abschließend verwies der Bürgermeister darauf, dass demnächst eine neue Homepage und eine Gemeinde-App in Betrieb gehen sollen, worüber aktuelle Nachrichten und Terminhinweise einfach veröffentlicht werden könnten. Aber auch hier kommt es wegen Krankheitsfällen zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme.

 
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