Der Wildenauer Marcus Fritsch, der seit 2016 im Plößberger Gemeinderat sitzt und bis zum Frühjahr dort Fraktionssprecher der SPD war, trat aus seiner Partei aus und kündigte seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt der Gemeinde Plößberg an. Dieser Schritt war nach eigenem Bekunden für ihn notwendig, weil er ein Bürgermeister für alle Gemeindebürger werden will, seine eigene Meinung vertreten will ohne Partei- oder Fraktionszwänge. Kurz: Ein freier Bürgermeister für alle Gemeindebürger.
Am 22. September 2025 wurde im Sportheim des SV Plößberg die Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger“ im Markt Plößberg gegründet. Elf Wahlberechtigte von 13 Anwesenden wählten Fritsch zum Vorsitzenden, Jasmin Sankey zur Stellvertreterin, Kerstin Chrobok und Neziha Fritsch zu Schriftführerinnen, Daniel Frank zum Kassier, Manuel Baier zum Beisitzer, Andreas Chrobok und Rainer Fritsch zu Kassenprüfern sowie Maximilian Fritsch als Zuständigen für das Medienmanagement. Die Wählergemeinschaft wurde mit Satzung aus der Taufe gehoben.
Mittlerweile wurde auch ein Leitbild erarbeitet. Darin heißt es: „Wir sind unabhängig, bürgernah und ausschließlich den Interessen unserer Gemeinde verpflichtet. Unser Ziel ist es, Plößberg lebens- und liebenswert zu gestalten – mit gesundem Augenmaß, ohne Parteizwänge und mit offenen Ohren für alle Bürgerinnen und Bürger“. Das Motto lautet: „Bürger für Bürger im Markt Plößberg – unabhängig, bodenständig, zukunftsorientiert und transparent“. Das Vereinslogo ziert die Lilie, die auch Bestandteil des Plößberger Gemeindewappens ist. Außerdem ist die Zahl 38 enthalten, die auf die entsprechende Anzahl der Gemeindeteile hinweist.
Am Donnerstag traf sich die Wählergemeinschaft im Sportheim des SV Wildenau. Erstmals waren die potentiellen Kandidaten für die Kommunalwahlen im nächsten Jahr anwesend. „Wir haben ein 18-köpfiges Team unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Berufe und die Frauenquote passt ebenfalls“, stellte Fritsch stolz fest. Die Kandidatinnen und Kandidaten kämen aus Beidl, Plößberg, Wildenau und Schönkirch. Acht Frauen und neun Männer werden sich um Sitze im Marktrat bewerben. Unter ihnen auch die ehemalige Dritte Bürgermeisterin Susi Bittner. „Ich will meine neun Jahre Erfahrung im Gemeinderat mit einbringen“, erklärt sie ihre Motivation. Jasmin Sankey haben die Argumente der Wählergemeinschaft, parteifrei und kommunal, bewogen, mitzumachen.
Bis zur Kommunalwahl hat die neue Wählergemeinschaft aber noch einige bürokratische Hürden zu überwinden. Am 10. November, 20 Uhr, findet im Kooperatorhaus in Beidl die offizielle Aufstellungsversammlung mit den entsprechenden Platzierungen der Kandidatinnen und Kandidaten auf der Nominierungsliste statt. Ab 9. Dezember 2025 müssen mindestens 80 wahlberechtigte Bürgerinnen oder Bürger der Gemeinde den Wahlvorschlag der Wählergemeinschaft mit ihrer Unterschrift im Rathaus unterstützen. Sind diese Hürden genommen, beginnt der eigentliche Wahlkampf nach dem 19. Januar 2026. „Wir hoffen auf vier Sitze im Marktgemeinderat, darunter auch auf das Bürgermeisteramt“, formuliert Raphael Bittner das Ziel der Wählergemeinschaft.















 
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