Frische Blumen, ein Kreuz, Kerzen, Gebete und Bilder - das alles hat Pfarrerin Katharina Bach-Fischer auf die Stufen der Eingangsportale der vier Kirchen in der evangelischen Gemeinde Plößberg gestellt. An Wäscheleinen hängen Gebete, Segensworte und Bildkarten mit christlichen Motiven. Einige Gemeindeglieder haben angefangen, Steine, Gänseblümchen, Postkarten oder Kerzen dazu zu stellen.
Ermutigendes Zeichen
Die evangelische Kirche in Bayern hatte ihre Gemeinden gebeten, die Gotteshäuser offen zu halten, in Plößberg hat die Gemeinde allerdings einen anderen Weg eingeschlagen, erläutert die Pfarrerin. "Wir haben ja vier Kirchen in drei Gemeinden, das hätte uns mit der Zeit an Grenzen gebracht, die alle offenzuhalten und vor allem auch immer wieder hygienisch zu reinigen." Die Lösung seien Open-Air-Gebetsstation. Die seien gut von außen sichtbar und so auch ein ermutigendes Zeichen in den Dörfern, wenn man zum persönlichen Gebet schon nicht in die Kirche könne, so Bach-Fischer. "Ich finde es schön, dass die Stationen wachsen und einige Menschen sie gut annehmen. So kann man auch in Zeiten, in denen man seine sozialen Kontakte auf das Nötigste beschränken soll, sehen: Ich bin nicht allein."
Beteiligung gerngesehen
Das sei auch der Grund, warum sonntags weiterhin die Glocken läuten, um zum gemeinsamen Gebet zu rufen. "Nur weil wir nicht mehr gemeinsam Gottesdienst feiern können, heißt das nicht, wir müssen alleine beten," meint Bach-Fischer. Alle Menschen, ob evangelisch oder nicht, seien herzlich eingeladen, bei den erlaubten Spaziergängen zur Festigung des Immunsystems, an den Kirchen vorbeizukommen und sich am gemeinsamen Open-Air-Gebet zu beteiligen.
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