Plößberg
17.08.2021 - 14:31 Uhr

Waldverein Plößberg auch in den Corona-Monaten durchaus aktiv

"Es war Corona!", so begann der Vorsitzende Robert Hecht seinen Tätigkeitsbericht zum zurückliegenden Jahr. Kein Maibaum-Aufstellen, kein Johannisfeuer, keine Fahrradtouren, fast nix!

Ganz still stand der Verein nicht, so Hecht. So zogen trotz der erschwerten Hygienebedingungen drei Nikolauspaare von Garten zu Garten, um den Kindern eine kleine Freude zu bereiten.

Und was wäre der Plößberger OWV ohne seine Krippenkunst. Die Schnitzerabende in den Wintermonaten konnten, wie auch die lange geplante 11. Krippenschau, nicht stattfinden. "Aber beim Ersten Ökumenischen Krippenweg in Regensburg wurden drei Hauskrippen im Eingangsbereich des Regierungsgebäudes aufgebaut, die Krippe von Sigi Sollfrank, die Hösl-Krippe von Familie Ruth und Harald Gerl und die Orientalische Krippe von Hubert Haubner", erinnerte Hecht. Krippenwart Hubert Haubner vermerkte, dass Bedenken wegen der hohen Inzidenz-Zahlen bestanden. Und spitzbübisch ergänzte er: "Aber wir brachten alle Krippen-Mandln wieder gesund nach Hause!"

Der Wart für Vogelschutz Willibald Schiffl berichtete, dass in seinem Bereich 56 Nistkästen bewohnt waren, wobei neun Kästen ersetzt werden mussten. Er informierte, dass das Rotkehlchen als Vogel des Jahres heuer erstmalig mittels einer Volksabstimmung bestimmt wurde. In seiner Tätigkeit als Heimatpfleger war Manfred Kopp nicht untätig. So forschte er, was aus der Plößberger Weberfamilie Berr wurde. Nach dem Niedergang der Mühlbeuteltuchweberei hatte die Familie auf die neueren Webstühle umgestellt und damit den von ihnen patentierten Viktora-Trubsack produziert: Das Filtertuch für die Brauereien. Diese Weberei war weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt. Die Familie zog samt Firma Anfang der 60er Jahre nach Hemau. Tatsächlich konnte er die Nachfolgefirma ausfindig machen und habe bereits Kontakt mit ihr.

Einen großen Teil der Versammlung nahm der Bericht des Museumswartes Manfred Kopp ein. 2020 war auch das Museum coronabedingt lange Zeit geschlossen. Das machte sich natürlich auch bei den Besucherzahlen bemerkbar. Auch heuer musste das Museum bis zum 26. Juni geschlossen bleiben. Eine Besonderheit ist es für jeden Museumswart, Zeitzeugen zu treffen. So freute sich Manfred Kopp, dass er einen gefunden habe, der während des Zweiten Weltkrieges als 8-Jähriger die mechanische Krippe bei seinem "Bärenmühl-Onkel" in der Nähe von Falkenau in Betrieb sah.

Als Wart für das Glasschmelzofen- und Glasexponate-Museum berichtete Benno Krottenthaler über die neuesten Anschaffungen. Über zwei Monitore können Filme über den Glasofenbau und die Herstellung von Glas von früher und heute gezeigt werden, etwa ein Film über die Erstellung einer Floatanlage der Horn Glass Industries.

Dritter Bürgermeister Hans Klupp lobte das Engagement des Vereins und stellte die Pflege des Brauchtums durch den OWV Plößberg besonders heraus.

 
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