Plössen bei Speichersdorf
16.03.2022 - 12:01 Uhr

Reinhold Veigl löst nach 45 Jahren Alfons Nickl als Jagdpächter in Plössen ab

Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Plössen, Markus Heindl (links), und Bürgermeister Christian Porsch (rechts) dankten den bisherigen Jagdbetreuern Alfons Nickl (Dritter von rechts) und Hubert Heindl (Zweiter von rechts) und beglückwünschten die Nachfolger Reinhold Veigl (Dritter von links) und Carina Veigl. Bild: hai
Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Plössen, Markus Heindl (links), und Bürgermeister Christian Porsch (rechts) dankten den bisherigen Jagdbetreuern Alfons Nickl (Dritter von rechts) und Hubert Heindl (Zweiter von rechts) und beglückwünschten die Nachfolger Reinhold Veigl (Dritter von links) und Carina Veigl.

In der Versammlung der Jagdgenossenschaft Plössen wurde der 80-jährige Alfons Nickl mit seinem Mitgeher Hubert Heindl, der 35 Jahre ein verlässlicher Partner an seiner Seite war, verabschiedet. "Du warst ein Kümmerer, wie man sich ihn nur wünschen kann", sagte Markus Heindl, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft.

Nach 45 Jahren gab Jagdpächter Alfons Nickl den Jagdpächterstab an Reinhold Veigl weiter. 21 Jagdgenossen hatten sich im Dorfgemeinschaftshaus eingefunden, um für die Hege und Pflege ihrer Wald und Flur die Weichen für die Zukunft zu stellen. Mit Bürgermeister Christian Porsch, Jagdsachbearbeiter Dominik Busch und Ortssprecher Heiko Adelhardt als Wahlausschuss erfolgte die Neuvergabe der Jagd für die Zeit vom 1. April 2022 bis 31. April 2031.

465 Hektar umfasst die Plössener Jagd mit einer bejagbaren Fläche von 445 Hektar. Wie Vorsitzender Heindl informierte, habe die Jagdgenossenschaft die freihändige Vergabe nach Stimmen- und Hektarmehrheit beschlossen. Neben einer Jagdpacht und einem Jagdessen wurden als Auflage die intensive Bejagung von Schwarzwild und die Teilnahme revierübergreifender Bejagungsmassnahmen definiert. Von Reinhold Veigl lag ein Angebot vor, das die Anforderungen der Jagdgenossen erfüllte. Der 44-jährige aus Ramlesreuth ist in Plössen kein Unbekannter, übernahm er doch 2020 von seinem Vater die benachbarte Jagd Ramlesreuth/Kodlitz, womit der nahtlose Übergang der Wald- und Flurgebiete und kurze Wege durch die räumliche Nähe gegeben sind. Entsprechend sprachen sich die Jagdgenossen mit Mehrheit für den Bewerber aus. Veigl wird von Tochter Carina (22) als Mitgeherin unterstützt. Wie der neue Jagdpächter ankündigte, werde die Rehkitzsuche künftig per Drohne erfolgen.

In seinem Bericht über die Jagdjahre 2020/2021 sprach der Vorsitzende von einem ruhigen Jagdgeschehen. Es habe keinen Wildschaden, wie insgesamt keine Probleme gegeben. Coronabedingt konnte kein Jagdessen abgehalten werden. Ersatzweise habe Jagdpächter Nickl der Jagdgenossenschaft eine 200 Euro Spende zukommen lassen. In drei Vorstandssitzungen und einer außerordentlichen Jagdversammlung habe man die Geschicke geregelt. Das Verbissgutachten 2022/2023 sehe keine Veränderungen vor. Der Abschlussplan solle beibehalten werden.

Kassier Wolfgang Ziegler konnte von einem Plus in der Kasse berichten. Die Kassenprüfer Bernhard Walter und Andreas Hummer bescheinigten tadellose Buchführung, so dass die Entlastung des Vorstands einstimmig erfolgte. Einstimmig entschieden die Jagdgenossen auch, den Reinertrag der Jagdpacht an die drei Wegebaukassen auszuzahlen. In seinem letzten Bericht als Jagpächter resümierte Nickl ein größer gewordenes Freizeitverhalten. Mehr Menschen seien in der Natur unterwegs. Ärgerlich seien immer wieder die Jogger, Fahrradfahrer, Spaziergänger mit freilaufenden Hunden, insbesondere in der Ansitzzeit im Wald und am Waldrand entlang.

Die Rehkitzrettung laufe in Zusammenarbeit mit den Landwirten vorbildlich. Der Beginn der Mahd werde rechtzeitig gemeldet. Mit einer Ausnahme sei 2021 kein Kitz durch Mäharbeiten zu Schaden gekommen. Sorgen bereitete dem Jagdpächter die Zahl verkehrsbedingt getöteter Rehe. Seit 2019 seien fünf Rehe überfahren worden. Allein 2021 drei. Entgegen der Empfehlung des Verbissgutachtens 2022/2023, den Abschuss unverändert beizubehalten, riet Nickl den Abschuss um ein Reh pro Jahr zu erhöhen. Bei der Strecke konnte Nickl 2021/22 von sieben Rehen, sechs Füchsen, einem Marder, drei Enten, vier Elstern, drei Eichelhähern und fünf Rabenkrähen berichten.

 
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