Die Feuerwehrleute waren 434 Stunden im Dienst bei den Einsätzen. Sie mussten 12 Mal mehr ausrücken als im Vorjahr. Der Löwenanteil, so Kommandant Richard Wegmann, waren 35 technische Hilfeleistungen, darunter 9 Verkehrsunfälle und 20 Einsätze für den Brandschutz.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung erschienen die "feuerwehreigenen" Sternsinger und segneten das Heim. Apropos Heim: Die Decke im Unterrichtsraum wurde im vergangenen Jahr abmontiert, mit Leinöl angestrichen und neu montiert, hieß es im Rückblick. Vorsitzender Markus Schultes dankte hier besonders Stephan Ernstberger und Manuel Fachtan.
Verein vielfältig aktiv
In seinem Rechenschaftsbericht verwies Schultes auf viele Vereinsaktivitäten wie die Winterwanderung zur Stieglmühle, das Kaffeekränzchen am Faschingssonntag, das Maibaumaufstellen und das Gartenfest an Fronleichnam. Sehr gut sei das Herbstfest im September angenommen worden. Kulinarisches Highlight dabei waren neben Zoigl schmackhafte Burger. Großen Dank zollte Schultes den Frauen, die bei den eigenen Veranstaltungen tatkräftig mitwirkten. Den Mitgliederstand bezifferte er auf 87 Personen. Sehr umfassend war auch der Bericht von Kommandant Richard Wegmann, der von einem aktiven und arbeitsreichen Jahr sprach. Zu den 60 Ernstfalleinsätzen kamen noch 12 Unterrichte und Übungen, 8 Übungen für die Atemschutzträger sowie zwei Großübungen. Zwei Leistungsabzeichen, absolviert gemeinsam mit der Feuerwehr Waldershof, und diverse Lehrgänge standen ebenso auf dem Programm. "Ohne solide Ausbildung gibt es keine Einsätze", zeigte sich Wegmann konsequent.
Stellvertretender Kommandant und Jugendwart Thomas Schimmel berichtete von 24 Übungen und Unterrichten der Jugendgruppe. Zudem beteiligte sich der Nachwuchs an gemeinsamen Übungen mit der aktiven Wehr. Auch nahmen die Jugendlichen an den geselligen Vereinsaktivitäten teil. Derzeit befinden sich vier Feuerwehranwärter in der Ausbildung. 2019 soll ein besonderes Augenmerk auf die Nachwuchsgewinnung gelegt werden. Auch Mädchen seien bei der Wehr willkommen, hieß es. In diesem Jahr werde man wieder die Prüfung zur Bayerischen Jugendleistungsspange ablegen, sich den Herausforderungen eines Jugendleistungsmarschs stellen und eine 24-Stunden-Schicht durchführen. Einen Einblick in die Finanzen gewährte Kassierer Heinz Seidel.
60 Jahre Mitglied
Es folgten Auszeichnungen: Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Poppenreuther Wehr wurde Josef Schultes das Ehrendiplom verliehen. Für 50 Jahre Treue zum Verein wurde Robert Lang ausgezeichnet, für 40 Mitgliedsjahre Wolfgang Kunz. Für 40 Jahre aktiven Dienst erhielten Richard Wegmann, Manfred Spörrer und Ludwig Schels Auszeichnungen. Geschenke gab es zudem für Richard Wegmann und Thomas Schimmel, die seit 20 Jahren Kommandanten sind.
In seinem Grußwort zeigte sich zweiter Bürgermeister Karl Busch beeindruckt von der Leistungsbilanz: "Damit habt ihr den Schutz der Bevölkerung garantiert." Sein Dank an die Wehr sei deshalb keine Pflichtaufgabe, sondern komme aus ganzem Herzen und innerster Überzeugung. Lob zollte er für die Ausbildungsbereitschaft, "denn nur mit fundiertem Wissen und der nötigen Erfahrung kann man die Aufgaben sachgemäß durchführen". Busch würdigte das harmonische Miteinander im Verein: "Die Stadt weiß eure ehrenamtliche Tätigkeit zu schätzen."
Kreisbrandmeister Günther Fachtan fand ebenso nur lobende Worte. Er stellte vor allem die gemeinsame Nachwuchsarbeit der Poppenreuther und der Waldershofer Wehr heraus, die anfangs belächelt worden sei, aber immer mehr Nachahmer finde.
Defibrillator geplant
Abschließend regte Vorsitzender Markus Schultes an, für Poppenreuth einen Defibrillator anzuschaffen: "Solch ein Gerät sollte in jedem Ort vorhanden sein." Er werde einen Spendenaufruf an alle Haushalte verteilen und Firmen um Unterstützung bitten. Auch die Feuerwehr werde sich mit einer Summe an der Anschaffung, die wohl rund 3000 Euro kosten werde, beteiligen.
"Muss denn erst etwas passieren?"
Kritik übte Kommandant Richard Wegmann an der Stadt, die schon seit Jahren von den beengten Platzproblemen im Feuerwehrhaus wisse, aber nichts unternehme. Er würde gerne mal die Stadträte zu einem Einsatz einladen, damit sie vor Ort sehen würden, wie beengt es zugehe. Ein weiteres Problem sei die fehlende Absauganlage. Das Feuerwehrauto sei mittlerweile auch schon 19 Jahre alt, so dass man mittelfristig wohl Ersatz anschaffen müsste.
Kreisbrandmeister Günther Fachtan nahm ebenfalls zu den beengten Platzverhältnissen durch den im selben Gebäude untergebrachten Kindergarten Stellung. „Das ist nicht länger tragbar. Muss denn erst etwas passieren, bis reagiert wird? Ich habe den Eindruck, es interessiert keinen.“ Waldershofs Kommandant Stefan Müller stieß ins selbe Horn. Er habe nicht den Eindruck, dass die Stadt hinter den Wehren stehe. „Die Dankesworte, die immer wieder kommen, sind für mich nicht überzeugend.“ Die Feuerwehr sei eine Pflichtaufgabe der Stadt, man dürfe deshalb erwarten, dass die Stadt alles tue, um den Wehren optimale Verhältnisse zu bieten: „Da muss dann halt auch mal Geld locker gemacht werden.“ Müller weiter: „Wir machen alles, wirklich alles in unserer Freizeit!“
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