Im Porzellanikon Hohenberg fand kürzlich die Finissage der Studioausstellung des tschechischen Porzellankünstlers Jiří Kožíšek statt, bei der sich die Gelegenheit für das Museum bot, ein ganz außergewöhnliches Exponat zu erwerben, informiert das Staatliche Museum für Porzellan. Das Objekt hat einen ungewöhnlichen Namen: „Vzrušená“ heißt übersetzt „eine geile Vase“.
Jiří Kožíšek war Gewinner des Jurypreises, der ihm letztes Jahr im Rahmen des Porzellanmarktes in Hohenberg verliehen wurde. Bei der Erwerbung handelt es sich um eine 2023 entstandene Vase, von der die Hauptkuratorin für die Kunst- und Kulturgeschichte des Porzellans im Porzellanikon, Petra Werner, sich angesprochen fühlte, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. „Die am Korpus mit unzähligen spitzen Elementen übersäte Vase wirkt provokant und verursacht ein leichtes Schaudern und Zittern“, sagt die Porzellanexpertin. „Die Vase scheint wie unter einer elektrischen Spannung zu stehen. Die spitzen Elemente, die angarniert sind, erinnern an unter Strom aufgerichtete Stacheln und vermitteln so den Eindruck von plötzlicher, unerwarteter, unkontrollierter Bewegung.“ Genau das findet die Kuratorin laut Mitteilung so interessant, da eine gegensätzliche Spannung zwischen der in der Vase enthaltenen Bewegung und der Härte und Unbeweglichkeit des Porzellans spürbar werde.
Der Künstler selbst interpretiert die vielen spitzen Elemente auf seiner Vase als feine Härchen auf der Haut, die sich in einem positiv-besetzen, emotionalen Moment, einem Gänsehautmoment, aufstellen. Dem tschechischen Porzellankünstler gefällt es, mit seinen Objekten auch humorvolle Reaktionen bei seinem Publikum auszulösen.
Die Kuratorin ist laut Pressemitteilung davon überzeugt, dass diese extravagante Vase bei den Besuchern des Porzellanikons vielfältige Assoziationen und Reaktionen hervorrufen wird. Sie würde sie daher sehr gern anderen Porzellanobjekten gegenüberstellen. Denn auch aus den 1980er und 1990er Jahren stammen Porzellanobjekte, die mutige und ungewöhnliche Formen aufweisen.
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