Preißach bei Trabitz
21.11.2019 - 17:42 Uhr

Durch Baugebiet "Am Bühl" von anderen Preißachern abgeschnitten

Rosa Hey ist sauer. Direkt vor ihrer Nase entsteht ein Baugebiet. Wegen der Baustelle kommt die 69-Jährige wochenlang nicht einmal mehr zu Fuß zu ihrer Einfahrt. Die Preißacherin stört aber vor allem, dass sie nicht informiert worden sei.

Mit dem Auto kommt Rosa Hey schon länger nicht mehr in ihre Hofeinfahrt. Auch zu Fuß war das eine Zeit lang nicht möglich. Der Grund: eine große Baustelle direkt vor ihrem Grundstück. Bild: Anne Wiesnet
Mit dem Auto kommt Rosa Hey schon länger nicht mehr in ihre Hofeinfahrt. Auch zu Fuß war das eine Zeit lang nicht möglich. Der Grund: eine große Baustelle direkt vor ihrem Grundstück.

In einer Seitenstraße von Preißach und dort im letzten Haus, umringt von Wiese: Da wohnt Rosa Hey. Die einzige Straße, die zu ihrem Haus führt, mündet jedoch noch vor dem Grundstück der 69-Jährigen in eine größere Baustelle. Denn dort entsteht das neue Baugebiet „Am Bühl“ – und mit ihm eine neue Straße. Ein großes Sperrschild mitten auf der unfertigen Straße macht deutlich, dass eine Durchfahrt weiterhin nicht möglich ist. „Ich kann in keine Richtung“, sagt Hey und deutet auf ihr Haus, zu dem es keine andere Zufahrt gibt.

Seit Monaten kommt sie mit ihrem Auto nicht mehr direkt in die Einfahrt ihres Grundstücks. Es gab während der Bauphase sogar eine Zeit, da war das nicht einmal zu Fuß möglich, erzählt sie verärgert. Ein tiefes Loch klaffte wochenlang vor ihrem Hof und dem Rest des Grundstücks, weil die Straßenbaufirma das neue Baugebiet in Preißach mit sechs Parzellen erschließen musste.

Zu ihrem Haus gelangte die 69-Jährige nur über ein Nachbarsgrundstück und von dort über ein kleines Mäuerchen in ihren Garten. Besonders schwierig sei das mit schweren Einkaufstüten und Getränkekästen. „Ich wäre fast mal gestolpert“, sagt Hey. Die Preißacherin will sich gar nicht erst ausmalen, was bei einem Notfall gewesen wäre. Und Gäste, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, hätten es noch schwerer.

Seit August hat die 69-Jährige nun mit diesen Problemen vor ihrer Haustür zu kämpfen. Dabei ärgert sie besonders, dass sie vorab nicht informiert worden sei. „Ich war total überrascht“, sagt sie über den Moment, als sie plötzlich nicht mehr wie gewohnt zu ihrem Haus kam. „Es wird über meins verfügt, ohne was zu sagen.“ Ein Anruf von der Gemeinde Trabitz, um sie als Anwohnerin vorab zu informieren, wäre doch nicht zu viel verlangt gewesen, ärgert sich Hey. „Ich möchte wissen, ob die Bürgermeisterin vier Wochen über eine Mauer geklettert wäre.“ Bis wann auf die Straße Grob- und Feinschicht aufgetragen werden und die Preißacherin wieder auf normalem Wege mit dem Auto zu ihrem Grundstück kann, weiß sie nicht. Bislang habe sie dazu keine Informationen erhalten.

Bürgermeisterin Carmen Pepiuk kann auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien dazu Aufschluss geben: Mit der Asphaltierung soll am Freitag, 22. November, begonnen werden. Zu Rosa Heys Vorwurf, dass diese als Anwohnerin vorab nicht informiert wurde, sagt Pepiuk: „Es ist in der Zeitung bekanntgegeben worden, dass die Baumaßnahme startet.“ Pepiuk gibt aber auch zu, die Anlieger nicht mehr persönlich angesprochen oder angeschrieben zu haben. „Man lernt daraus“, sagt die Bürgermeisterin. Für die Zukunft habe sie Schreiben vorbereitet, die den Anwohnern ausgehändigt werden, sobald die Gemeinde wisse, wann Baubeginn einer Maßnahme ist.

Während der Baustellen-Zeit sei Hey dann aber immer entweder durch die Baufirma oder durch Pepiuk selbst informiert gewesen, sagt sie und betont auch, dass es sich manchmal nicht vermeiden lasse, dass eine Baustelle „kurzfristig komplett offen ist“. Gemeint seien damit drei Wochen, was eine übliche Zeitspanne für eine derartige Baumaßnahme sei. „Die Firma hat zügig und gut gearbeitet“, sagt Pepiuk. Sie betont außerdem, dass immer dafür gesorgt worden sei, dass die Anwohner in ihr Haus kommen. „Wenn ich angerufen wurde, habe ich mich darum gekümmert.“

 
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