Am 21. September vor 25 Jahren wurde Hans Schwemmer aus Riggau bei Pressath in Regensburg zum Bischof geweiht, am 1. Oktober vor 21 Jahren starb er in Australien als Nuntius (päpstlicher Botschafter) für Papua-Neuguinea und die Salomon-Inseln. Mit einem Gedenkgottesdienst in der Stadtpfarrkirche gedachte die Pfarrgemeinde Pressath ihres wohl prominentesten „Sohnes“.
Monsignore Josef Zerndl, der gemeinsam mit Stadtpfarrer Edmund Prechtl und Pfarrer Gerhard Schmidt aus Roggenstein die Eucharistiefeier zelebrierte, berichtete von seinem Besuch im süditalienischen Ravello. Der emeritierte Bamberger Domkapitular war mit Schwemmer seit der gemeinsamen Studienzeit an der Päpstlichen Universität in Rom befreundet.
Er erinnerte daran, dass Schwemmer bei seiner Ernennung zum Apostolischen Nuntius auch die formale Würde eines Titularerzbischofs des 1818 aufgelösten Bistums Rebellum (Ravello) verliehen erhalten hatte: „Hans Schwemmer war stolz auf die Erzbischofswürde dieses wunderschönen, zum Weltkulturerbe zählenden Ortes, die auch auf seinem Grabstein hier in der Kirche verewigt ist.“ Dementsprechend habe er in sein Bischofswappen, das auch in der Sakristei des Domes von Ravello angebracht sei, das Wappen der kampanischen Stadt aufgenommen.
Der ebenfalls in Schwemmers persönlichem Wappen enthaltene Wahlspruch „In libertatem vocati“ ("Zur Freiheit berufen") sei für sein Wirken als Priester und Theologe Leitlinie gewesen, sagte Josef Zerndl: Schon als Student mit der Matrikelnummer 1 der jungen Regensburger Universität habe er sich für eine Studiengestaltung eingesetzt, die die freie Entfaltung von Fähigkeiten mit einem soliden Wissensfundament verbinde.
Zu diesem Geist der Freiheit gehöre auch das dankbare Bewusstsein, dass „überall heiliges Land“ und Gott den Menschen „überall gleich nahe ist“. Deshalb könnten Menschen überall „dem Gott Israels“ begegnen und aus dessen verlässlicher Treue heilende Kraft „für sich selbst, unsere Gesellschaft und unsere Kirche“ gewinnen.
Hans Schwemmer habe in dieser Überzeugung gelebt und sich für die Menschen in Neuguinea eingesetzt. In den Fürbitten rief Lektor Martin Graser auch zum Gebet für die von Schwemmer dort initiierten karitativen Werke auf.
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