Pressath
13.12.2022 - 17:45 Uhr

Adventskonzert der Musikschule VierStädtedreieck: Wuchtig und besinnlich, klassisch und modern

Das Adventskonzert der Musikschule VierStädtedreieck in der Pressather Stadtpfarrkirche war ein Herausforderung. Saisonale Virenattacken hatten manche Lücke in die Ensembles gerissen. Doch es gab eine Lösung.

Den Schlusspunkt des Musikschul-Adventskonzerts setzten Streicherensemble und Blasorchester unter Leitung des stellvertretenden Schulleiters René Bauer mit Leonard Cohens "Hallelujah". Bild: bjp
Den Schlusspunkt des Musikschul-Adventskonzerts setzten Streicherensemble und Blasorchester unter Leitung des stellvertretenden Schulleiters René Bauer mit Leonard Cohens "Hallelujah".

„Es ist schön, in solchen Situationen erleben zu dürfen, dass unsere Schulgemeinschaft über die eigentliche Schulzeit hinaus Bestand hat“, freute sich der Joachim Steppert, der Leiter Musikschule VierStädtedreieck. Was war geschehen? Krankheitsbedingt waren zahlreiche Musiker beim Adventskonzert ausgefallen. Ehemalige Schüler sprangen ein und halfen mit, die Veranstaltung zu einem Erfolg werden zu lassen.

Die rund 140 Besucher durften sich an einem anspruchsvollen Programm aus 22 deutschen und internationalen Melodien erfreuen. Einmal mehr erwies sich die Pressather Kirche dabei als maßgeschneiderte Konzerthalle, in der die wuchtigen Vorträge der erwachsenen und jugendlichen Blasmusiker und die einfühlsamen Interpretationen der Saiteninstrument-Ensembles ebenso eindrucksvoll zur Geltung kamen wie die junge Querflötensolistin Emilia Nickl, die das Adagio aus Giovanni Battista Pergolesis barockem G-Dur-Flötenkonzert bravourös meisterte.

Passend zur Jahreszeit dominierte adventliches und weihnachtliches Liedgut. Dabei war der Bogen von klassischen Volks- und Kirchenliedern wie „Adeste fideles“ (Nachwuchsblasorchester), „Leise rieselt der Schnee“ (Veeh-Harfe-Ensemble), der „Inzeller Weihnachtsmusik“ (Volksmusikensemble) oder einem Medley aus „Heidschi bumbeidschi“, „Es wird scho glei dumpa“ und „Süßer die Glocken“ (Gitarrenensemble) bis zu modernen Klassikern wie „Feliz Navidad“ (Blasorchester) oder „Frosty the Snowman“ (Nachwuchsblasorchester) gespannt.

Ein hörenswertes Experiment wagten die jungen Bläser und das Volksmusikensemble mit individuellen Arrangements des französischen „Engel auf den Feldern singen – Gloria in excelsis Deo“. Der besinnlich-andächtige Vortrag auf den alpenländischen Saiteninstrumenten kontrastierte effektvoll mit der hymnischen Interpretation der Blasmusiker. Abgerundet wurde die festtagsbezogene Melodienfolge durch weltliche Stücke wie Karl Jenkins’ „Palladio“ (Blasorchester) oder Dmitrij Schostakowitschs „Walzer Nr. 2“ (Streicherensemble). Den anrührend-harmonischen Schlusspunkt setzten Blasorchester und Streicherensemble mit Leonard Cohens „Hallelujah“.

Mit stehenden Ovationen belohnte das Publikum die gut einstündige Zeitreise durch fünf Jahrhunderte Musikgeschichte, in der Bürgermeister Bernhard Stangl als Vorsitzender des Musikschulvereins zugleich ein Spiegelbild der Advents- und Weihnachtszeit erkannte: „Diese Zeit ist keineswegs nur eine ‚stade Zeit‘. In ihr erleben wir laute und leise Zeiten, Harmonien und Disharmonien – gerade wie in der Musik mit ihrer ganzen Vielfalt.“

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.