Der erste Betriebsbesuch als bayerischer Wirtschafts-Staatssekretär führte Roland Weigert zum Augenlaser-Systemhersteller Wavelight in Döllnitz bei Pressath. Dabei zeigte sich der ehemalige Landrat des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen und Abgeordnete der Freien Wähler vor allem als interessierter Zuhörer, der Impulse für seine politische Arbeit mitnehmen wollte. "Wir produzieren jährlich rund 400 Augenlaser-Systeme und verschicken fast alle ins weltweite Ausland", erklärt Wavelight-Geschäftsführer Martin Reichelt seinem Gast. Mit sichtbarem Stolz erwähnte er, dass die Erträge weltweit erwirtschaftet werden und in Deutschland zur Verfügung stehen. 55 Millionen Euro Steuern hätte das Unternehmen seit 2011 in Deutschland bezahlt. Käufer müssten bis zu 900 000 Euro investieren, um eines der Produkte zu erwerben. Und die gesetzlichen Krankenkassen würden eine Augenlaser-Behandlung nicht übernehmen. "Vom Markt in Deutschland könnten wir nicht leben", stellte Reichelt deshalb fest.
Der Geschäftsführer nannte aber noch mehr Erfolgszahlen. Der Marktanteil von Wavelight liege im Durchschnitt bei vierzig Prozent, der jährliche Umsatz bei circa 200 Millionen. An den drei Unternehmensstandorten Döllnitz/Pressath, Erlangen und Teltow arbeiten 280 Arbeitnehmer. In Döllnitz erfolge die Fertigung der Augenlaser-Systeme, die Qualitätskontrolle und der Versand mit gut 50 Arbeitnehmern. Wavelight bietet seinen Kunden auch Hilfe bei der Installation, dem Service sowie ein klinisches Training der behandelnden Ärzte. "Noch immer ist der Mensch die Unsicherheitsfalle, deswegen müssen wir die Ärzte trainieren." Doch es gelinge, bei Patienten eine Zufriedenheitsquote von 98,5 Prozent zu erreichen.
Beim Rundgang durch das Unternehmen überzeugte sich der Staatssekretär von dem Gehörten. Gezeigt wurde auch eine Reinraum-Fertigung. Dabei konnte Weigert sehen, dass ein Augenlaser-System im Wesentlichen aus drei Komponenten besteht. Mit dem "Eye-Tracker" wird die Pupille untersucht, der Femtosekunden-Laser legt die Hornhautschicht frei und der Examiner-Laser bringt die Hornhaut zur erwünschten Sehstärke.
"Wie sieht denn die Zukunft aus?", fragte Weigert und hörte: "Wir arbeiten an integrierten Systemen. Dabei ist künstliche Intelligenz auch ein Thema". Noch konzentrierten sich die Augenlaser-Patienten auf Altersgruppen zwischen 18 und 50 Jahren. "Wir müssen mehr für die Altersweitsichtigkeit tun", meinte Reichelt. Chinesen seien bisher noch nicht als Kaufinteressenten aufgetreten, berichtete er auch. Sorgen mache sich Wavelight über einen eventuellen "ungeregelten Brexit" und dass der Ruf von "Made in Germany" durch den Dieselskandal beschädigt wurde. Und weil auch in Döllnitz noch Handlungsbedarf beim schnellen Internet besteht, sagte Weigert "dem Thema Breitbandversorgung werde ich mich vorrangig annehmen".



















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