Pressath
13.10.2019 - 10:29 Uhr

Bernd Thieser stellt sein Buch "Galgen, Rad und Peitschenhiebe" vor

Der Ort hätte für die Buchvorstellung von Bernd Thiesers "Galgen, Rad und Peitschenhiebe" nicht besser sein können. Die Vestn in Pressath eignet sich dazu hervorragend - aus historischen Gründen.

Bernd Thieser stellt das Buch "Galgen, Rad und Peitschenhiebe" vor. Bild: rgr
Bernd Thieser stellt das Buch "Galgen, Rad und Peitschenhiebe" vor.

Auf der Vestn, wo einst der Richter für das Unteramt Pressath seinen Amtssitz hatte, begrüßten Eckhard Bodner vom Heimatpflegebund Pressath und Erich Schraml von der Regionalgruppe Otnant des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg die Zuhörer bei der Vorstellung des Buches "Galgen, Rad und Peitschenhiebe".

"Das Buch ist nun vollendet. Eigentlich habe ich es nicht geschrieben, sondern es hat sich entwickelt", sagte Autor Bernd Thieser. Das Ganze habe sich 20 Jahre lang hingezogen. "Es ist der Verdienst von Eckhard Bodner, dass es das Buch überhaupt gibt." In "Galgen, Rad und Peitschenhiebe" geht es um Kriminalfälle im Landrichteramt Waldeck-Kemnath im 15. und 16. Jahrhundert. Diese sind dort und im Unteramt Pressath erfasst. Die historischen Daten gehen aber weit über das Gebiet zwischen Waldershof und Parkstein, Kirchenlaibach und Fuchsmühl hinaus. Häufig flüchteten die Täter in das "benachbarte Ausland" und versuchten sich im Areal des Klosters Waldsassen oder in den markgräflichen Bereichen um Wunsiedel oder Bayreuth der wittelsbachischen Justiz in Kemnath beziehungsweise Amberg zu entziehen. Häufig kam es gerade zwischen Waldeck und der Herrschaft Weißenstein im Steinwald zu Kompetenzstreitigkeiten, wer für die Hinrichtung eines Verbrechers zuständig war. In Hunderten von Gerichtsakten finden sich die Namen von kleinen Dieben, Ehebrechern, Brandstiftern oder Wegelagerern. Aber auch Mord, Totschlag und vieles mehr brachten die Täter vor Gericht und häufig auch an den Galgen. Die Verurteilungen - oftmals Todesurteile - waren eine schwere Aufgabe für die Richter.

Bei der Buchvorstellung berichtete der Autor auch von mehreren Verbrechern, wie einem gewissen "Pechstein", der im Jahr 1337 auf der Burg Weißenstein war. Ein weiterer Fall war der von Peter Hirschberger beziehungsweise "Hirsperger", einem Straßenräuber im Jahr 1519. Dieser sei ein "Plackerer" gewesen, ein Adliger, der Händler oder Städte ausraubte. Thiesers Buch hat 330 Seiten und ist im Verlag der Buchhandlung Eckhard Bodner in Pressath erschienen. Es kann direkt dort oder im Buchhandel erworben werden.

 
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