Josef "Bäff" Piendl hatte die rund 200 Zuhörer im Pressather Pfarrsaal mit seinen Liedern, Gstanzl'n und Witzen stets im Griff. Und die honorierten seinen Auftritt mit langanhaltendem Beifall. Am vergangenen Samstag gastierte das Unterhaltungstalent aus Roding auf Einladung des Frauenbundes unter dem Motto "Best of Bäff" in der Haidenaabstadt.
Zurecht bezeichnet er sich als Humorist, Gstanzl-Sänger und Liedermacher. Und so verwundert es auch nicht, dass sein Ziel, das Publikum im Saal zu erfreuen, vollends erreicht wurde, ist doch "ein Tag ohne Lachen ein verlorener Tag". Manche Zuhörer waren "Wiederholungstäter" und folgen dem Unterhaltungsprofi schon seit Jahren. Schier unbegrenzt scheint sein Repertoire an Talenten zu sein. "Die Oberpfalz ist bekannt für ihre Laute 'ou' wie in 'Kouh' und 'ej' wie in 'Fejß', das in Ober- oder Niederbayern 'Kuah' beziehungsweise 'Fiaß' heißt. Ganz besonders stolz kemma auf das 'ej' sein, denn das soziale Netzwerk 'Facebook' wurde ja schließlich bei uns erfunden."
Zugegeben, seine Schlagfertigkeit ist genial, wobei seine Reaktion auf das Verhalten insbesondere der vorne sitzenden Zuschauer nicht ausblieb. Immer wieder stellte er Vergleiche an und verwendete bei verschiedenen Themen die Vornamen derer, die es ihm besonders angetan hatten.
Abwechselnd trug er eigene Lieder vor, erzählte Geschichten und machte seine "Sickerwitze" - Witze, die eine Weile brauchen, um sie zu verstehen. Dabei richtete sich sein verschmitzter Blick auf das Publikum, er reagierte blitzschnell auf Situationen und band so seine Gäste ein.
Neben lustigen Liedchen hatte er auch Nachdenkliches mit Tiefgang parat. Auf der anderen Seite heizte er beim Thema Nachbarschaftshilfe bei den Ehepflichten das Stimmungsbarometer kräftig an. "Bäff" streifte das alltägliche Leben ebenso wie all das, was das Leben so bereithält, unter anderem auch bei seinen Liedern "Mou net saa", "Wos is' denn des? Des is' ja gor nix!" oder "Sodalla, hamma's wieder".
"Wisst's, ma suacht sich immer jemand aus den Bevölkerungsschichten und Berufssparten aus, oft kimma die Beamten dro, Maurer san scho drankimma und wer immer negativ behandelt wird, des san die Schwiegermütter." Deshalb erklang ein Loblied auf seine Schwiegermutter mit der Einschränkung: "Nur die Tochter, die sie großgezogen, die ist mein Problem."
Höhepunkt des Abends waren seine Gstanzl, bei denen er sich im Publikum zielsicher seine "Opfer" suchte. Lustig, bissig, bodenständig, hintergründig, aber auch "a weng nachdenklich": "Bäff" bot mehr als zwei Stunden beste Unterhaltung. Fazit: Ein Abend, der so richtig Freude bereitete und bei den meisten Besuchern sicher auch noch auf dem Heimweg für Lachen und Schmunzeln sorgte.
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