Der politische Aschermittwoch findet nicht nur auf der großen Polit-Bühne statt, sondern auch in den Ortsverbänden. So begrüßte CSU-Ortsvorsitzender Andreas Reindl im Gasthaus Weyh zweiten Bürgermeister Maximilian Schwärzer und stellvertretenden Landrat Albert Nickl, um dem politischen Gegner die Leviten zu lesen.
Die Stadt habe mit dem Baugebiet Wiedenhofstraße-Ost zum ersten Mal seit 14 Jahren ein neues Baugebiet ausgewiesen, startete Schwärzer. Er halte es für unverständlich, dass das so lange gedauert habe, schließlich wolle die Region für junge Menschen attraktiv bleiben. Dafür sei günstiger Baugrund eine wichtige Grundlage. Die CSU habe deshalb wiederholt auf den Bürgermeister eingewirkt, damit die Stadt am Immobilienmarkt aktiv werde und überhöhte Preise bei Privatverkäufen auffange. Diese Bemühungen würden aber von der SPD ignoriert. Der aktuelle Amtsinhaber sei zu zaghaft. Schwärzer hingegen zeichne sich durch „Hartnäckigkeit“ aus, eine Eigenschaft, die Werner Walberer fehle.
Unnötig Geld verbraten
Der beschlossene Abzug der Firma Lippert werde Pressath noch teuer zu stehen kommen, prognostizierte Schwärzer. Trotzdem gehe es voran in Pressath, betonte er: etwa beim Breitbandausbau und beim Hans-Ficker-Vereinsheim oder bei der Sanierung der Altstadt und der Grund- und Mittelschule.
Auch ärgere er sich über die Regierung der Oberpfalz hinsichtlich der Planungen zum Feuerwehrhaus in Dießfurt: Einmal gehöre es zur Dorferneuerung, ein andermal zur Städtebauförderung. Mittlerweile liege der fünfte Plan bei der Regierung der Oberpfalz. „Hier wird unnötig Geld verbraten und wenn die Förderstelle nicht mal umdenkt, muss man sich überlegen, auch mal allein zu bauen. Dann kostet uns das Feuerwehrhaus vielleicht ein wenig mehr, aber dafür würde es jetzt schon stehen.“
Einheit von CDU und CSU
Die Einheit von CDU und CSU beschwor stellvertretender Landrat Albert Nickl. Ohne Zwietracht könne die CSU wieder so stark werden wie einst, gab er sich überzeugt. Eine Spaltung von Union und Gesellschaft dürfe sich nicht wiederholen. Migranten müssten „unsere Regeln akzeptieren“, dürften sich aber auch auf unsere Unterstützung verlassen, sagte Nickl.
Zusammenhalt in Europa Die Digitalisierung sei für Nickl vergleichbar mit der Industrialisierung. Viele Berufe würden verschwinden, andere entstünden neu: „Lange wird es nicht mehr dauern, bis die Schüler keine Schulranzen mehr brauchen. Dann läuft alles nur noch auf dem Tablet.“
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