Pressath
28.10.2022 - 10:22 Uhr

Ehepaar aus Pressath feiert Gnadenhochzeit

Ruth und Hans Bleicher sind seit 70 Jahren verheiratet. Bei der Feier blicken sie auf die gemeinsame Zeit zurück.

Nur wenigen ist solch ein Jubiläum beschieden: Hans und Ruth Bleicher aus Pressath feierten 70 Jahre nach dem Jawort Gnadenhochzeit. Bild: bjp
Nur wenigen ist solch ein Jubiläum beschieden: Hans und Ruth Bleicher aus Pressath feierten 70 Jahre nach dem Jawort Gnadenhochzeit.

70 Jahre lang treu im Ehebund vereint – wie schafft man das? Für die 94-jährige Ruth Bleicher aus Pressath ist die Antwort klar: „In so vielen Jahren gibt es natürlich nicht nur ‚Sonnenschein‘, sondern auch ‚Gewitter‘ – wichtig ist, auch dann zueinander zu finden, zusammenzuhalten und nicht aufzugeben.“ Im Troglauer Hofcafé feierten sie und ihr ein Jahr jüngerer Ehemann Hans Bleicher mit Familienangehörigen und Freunden das seltene Fest der Gnadenhochzeit, die man auch Steinerne Hochzeit nennt.

„Am 25. Oktober 1952 haben wir in Pressath geheiratet – vormittags im Standesamt und nachmittags in der Altöttingkapelle“, erinnern sich die Jubilare. Zwei Jahre zuvor waren sich die beiden zum ersten Mal begegnet: Ruth hatte sich bereits mit einem der Brüder von Hans angefreundet, „und so ergab sich auch unser Kennenlernen“. Pressather sind der gelernte Schlosser und die Büroangestellte erst durch den Krieg geworden, der ihnen die 1945 an Polen gefallene Heimat genommen hatte. Hans Bleicher stammt aus der niederschlesischen Garnisonsstadt Schweidnitz, Ruth Schubert wurde in Fünfteichen bei Breslau geboren.

Über viele Jahre führten die Eheleute eine Wochenendbeziehung. „Unter der Woche war ich meistens beruflich unterwegs, gesehen haben wir uns dann nur am Wochenende“, blickt Hans Bleicher zurück, und Ruth fügt augenzwinkernd hinzu: „Vielleicht hat diese Distanz ja auch ein bisschen dazu beigetragen, dass wir es so lange miteinander ausgehalten haben.“ Auch der gemeinsame evangelische Glaube mag in der katholischen Kleinstadt zusammengeschweißt haben.

Zwei Töchter hat das Paar, inzwischen gehören zur Familie noch zwei Enkel und eine Urenkelin, die dem Gnadenpaar viel Freude bereiten – ebenso wie der nach wie vor mit Hingabe bewirtschaftete Garten. Und natürlich gehört die tägliche Zeitungslektüre zum Leben: „Man will ja wissen, was passiert.“

 
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