„Ein Lob sprach Bürgermeister Stangl den Bürgern für ihren Umgang mit dem öffentlichen WC in der Professor-Dietl-Anlage aus“, war im Juni 2020 im Neuen Tag zu lesen. Seither scheinen aber immer mehr Zeitgenossen das Bedürfnis zu verspüren, in der Bedürfnisanstalt irgendwelchen Frust auszutoben. In der Stadtratssitzung beklagte zweiter Bürgermeister Max Schwärzer „massive Verschmutzungen, Beschädigungen und Schmierereien“.
Das gehe so weit, dass schon eine WC-Schüssel zusammengehauen worden sei. Hinzu komme verbotswidriges Rauchen, und als Krönung sei das Zeitschaltschloss blockiert worden, anscheinend um in dem Gebäude zu übernachten. „Man kann es der Reinigungskraft fast nicht mehr zumuten, sich dort um Ordnung zu bemühen“, ärgerte sich Schwärzer. Nach Absprache mit den Fraktionssprechern sehe die Stadt davon ab, das Toilettenhaus während der Wintermonate dauernd zu versperren. „Man sollte diese für viel öffentliches Geld gebaute Einrichtung nicht wegen einiger Chaoten komplett der Öffentlichkeit entziehen.“
Mit drittem Bürgermeister Wolfgang Graser (FWB) und Cornelia Träger (CSU) war sich Schwärzer jedoch einig, dass Gegenmaßnahmen ergriffen werden sollten. So könne die Öffnungszeit in den Wintermonaten auf die hellen Stunden vor 16 Uhr begrenzt und das Gebäudeumfeld per Videoüberwachung und vom Ordnungsdienst in den Blick genommen werden. Für die Videoüberwachung plädierten auch Barbara Krauthahn (FWB) und Charlotte Hautmann (CSU). Florian Eibl (SPD) schlug den Bau eines Bewegungsmelders vor, der in geeigneter Form Alarm gebe, wenn sich jemand außerhalb der Öffnungszeit im WC aufhalte.
Eine von Eibl angeregte Abschaltung der Heizung, um unerwünschte Übernachtungsgäste fernzuhalten, lehnte Bautechniker Reinhold Sternkopf ab, weil dann mit Schimmelbildung zu rechnen sei. Letztlich billigte der Stadtrat eine Reduzierung der Öffnungszeit auf 9 bis 16 Uhr und eine Überwachung durch Ordnungsdienst-Patrouillen. Weitere Maßnahmen will die Verwaltung prüfen.
Ländliche Entwicklung
Keine Einwände gab es gegen die Umlage, die Pressath im kommenden Jahr an den Verein „Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) VierStädtedreieck“ entrichten soll: 16.894,72 Euro würden hierfür als Jahresbeitrag erhoben, informierte Max Schwärzer. Dies seien 321,72 Euro mehr als bisher. Geplant sei, die Regionalmanagerin der ILE im kommenden Jahr zu einem Vortrag über die Perspektiven der weiteren interkommunalen Zusammenarbeit im Rahmen des Vereins einzuladen.
Wasserpreis
Weiterhin gab Max Schwärzer zur Kenntnis, dass die "Steinwald-Gruppe“ zum Jahreswechsel die Wasserpreise etwa um die Hälfte erhöhen werde. Acht Jahre war der Preis stabil geblieben.
Feuerwehr Riggau
Zum Schluss der Ratssitzung informierte der zweite Bürgermeister über einen Antrag der Feuerwehr Riggau zum Kauf eines neuen Einsatzfahrzeugs. Das jetzt genutzte Fahrzeug sei 30 Jahre alt, zudem könnten sich durch die Ausweitung der Ziegler-Werksanlagen anspruchsvollere Einsatzsituationen ergeben, weshalb die Verwaltung diese Investition in die Haushaltsplanung aufnehmen wolle.














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