Pressath
22.02.2019 - 15:40 Uhr

Gegen den Trend

Immer mehr Wandervereine lösen sich wegen Mitgliedermangel auf. An der Haidenaab hingegen ist "Tempo 4 km/h" ein "Renner". Den Pressathern gelingt damit etwas, das bundesweit zur Zeit nicht möglich scheint.

Bei den Pressather "Wanderfreunden" ist Alfons Dobmann seit 25 Jahren. Nun gratulieren ihm zweiter Vorsitzender Anton Haberl (von links), Bezirksvorsitzender Franz Kummetsteiner und Vorsitzender Albert Ficker. Bild: bjp
Bei den Pressather "Wanderfreunden" ist Alfons Dobmann seit 25 Jahren. Nun gratulieren ihm zweiter Vorsitzender Anton Haberl (von links), Bezirksvorsitzender Franz Kummetsteiner und Vorsitzender Albert Ficker.

"Tempo 4 km/h" ist an der Haidenaab ein "Renner": Erfreulicherweise drohe den "Wanderfreunden" nicht das Schicksal etlicher anderer Wandervereine, die sich in den letzten Jahren aufgelöst hätten, betont Vorsitzender Albert Ficker bei der Hauptversammlung.

Auch der scheidende Bezirksvorsitzende des Deutschen Volkssportverbands (DVV), Franz Kummetsteiner, freute sich, dass die Oberpfalz noch über solche starken Wandervereine wie jene in Pressath und Grafenwöhr verfüge, die dem allgemeinen "Vereinssterben" trotzten: "In den letzten 40 Jahren ist die Zahl der Vereine in unserem Bezirk von 136 auf 31 zurückgegangen, bundesweit sind seit den 1980er Jahren von 2200 Vereinen noch 700 übriggeblieben." Viele Vereine seien überaltert, Ehrenämter ließen sich nicht mehr neu besetzen.

Die jüngeren Generationen ließen sich kaum mehr für das Wandern begeistern, beklagte Kummetsteiner. Zweiter Vorsitzender Anton Haberl pflichtete ihm bei: "Gerade in den letzten zehn Jahren hat sich dieser Trend sehr verstärkt." Allerdings sei auch der DVV in der Pflicht gegenzusteuern. Kummetsteiner zeigte sich überzeugt, dass die neue Bezirksvorstandschaft in den nächsten vier Jahren den DVV-Bezirk "auf einen guten Weg bringen" werde.

Zweiter Bürgermeister Max Schwärzer lobte das aktive Vereinsleben der "Wanderfreunde" und dankte dem Verein für die Geduld während der Schließung des Vereinshauses. Verbesserungsvorschläge für das renovierte "Haus der Vereine" nehme die Stadt gern entgegen. Vikar Antony D'Cruz würdigt die Vereine als "lebendige Zellen der Stadt, die Menschen zusammenbringen". Gerade das Wandern stifte Gemeinschaft und öffne den Blick für "Gottes wunderbare Schöpfung".

Die Grüße des Stadtverbands überbrachte dessen zweiter Vorsitzender Dominik Kormann, der auf die geplante "Vereinszeitschrift" hinwies, in der jeder Verein sich vorstellen und für sein Anliegen werben könne, um neue Mitglieder zu gewinnen. Im Namen der Pressather Feuerwehr dankte Adjutant Ralf Schupfner den "Wanderfreunden" für deren tatkräftige Unterstützung beim "Blaulichttag" im Oktober.

Info:

Zukunft ist unter Dach und Fach

In einer einstimmig angenommenen Satzungsänderung legten die „Wanderfreunde“ fest, dass im Falle einer Auflösung das Vereinsvermögen an die BRK-Bereitschaft fallen soll. „Eine solche präzise Verfügung ist jetzt gesetzlich vorgeschrieben, wenn wir unsere Gemeinnützigkeit bewahren wollen“, erklärte zweiter Vorsitzender Anton Haberl.

Unspektakulär verliefen die Neuwahlen: Albert Ficker, der den Wanderverein seit 41 Jahren leitet, hatte sich bereitgefunden, erneut eine zweijährige Amtszeit anzutreten. Als Vorstandschaftsmitglieder bestätigt wurden auch zweiter Vorsitzender Anton Haberl, erster Wanderwart Herbert Kormann, sein Stellvertreter Heiko Bräunlich, die Kassierer Herbert Zankl und Reinhard Eibl, Schriftführer Franz Pecher sowie die Kassenprüfer Martina Mielke und Andreas Anger.

In den Ausschuss beriefen die Mitglieder erneut Andreas Anger, Steffi Knötig, Walter Riedl sowie Erna, Heidi und Ralf Schupfner. Wanderheimbeauftragter bleibt Franz Schupfner, als Jugendvertreter fungiert Heiko Bräunlich, Pressewartin ist Petra Sieder. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Alfons Dobmann geehrt. Als neues und damit 147. Mitglied hat der Verein Renate Pecher aufgenommen, der zurzeit 147 Mitglieder zählt.

 
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